
Nach 93 Minuten pfiff Schiedsrichter Jörg Nagel (vom Harburger SC) die Nachholbegegnung am Borgweg ab und musste beim Gang in die Kabinen den ganzen Zorn von VfL93 Trainer Holger Hanssen über sich ergehen lassen. Grund hierfür war insbesondere eine aus Sicht des VfL Trainers nicht gegebene Rote Karte für Jan-Henning Schröder vom SC Condor II als dieser ca. zehn Minuten nach der Halbzeit Juri Fritze als vermeintlich letzter Mann von den Beinen holte. Fürwahr eine kitzlige Situation, die der Referee mit der Gelben Karte quittierte.
Die VfL Niederlage allein am schwarzen Mann festzumachen wäre aber weitaus verfehlt, denn die zweite Vertretung des SC Condor hatte sich die drei Punkte letztlich aufgrund ihres unermüdlichen Einsatzes verdient. Die erste halbe Stunde hatten die Gastgeber mehr vom Spiel, investierten viel, wurden aber nicht mit der durchaus möglichen Führung belohnt. Zunächst hatte Naip Nika großes Pech, als sein Geschoss die Standfestigkeit des von Condors Keeper Nils Krahmer gehüteten Tores unter Beweis stellte und vom Lattenkreuz aufgehalten wurde (13.). 20 Minuten später war es Juri Fritze, der einen bösen Patzer in der Condor Abwehr nicht zur Führung der Borgwegler verwerten konnte, die aber kurz vor der Halbzeit froh sein konnten, nicht noch in Rückstand geraten zu sein. Doch weder Jan-Moritz Daugs noch Lucas Röseler konnten jeweils aus halblinker Position im VfL Strafraum den Ball im Gehäuse ihres ehemaligen Mannschaftskollegen, Torwart Jo-Daniel Krohn unterbringen (44./45.).
Nachdem der SC Condor die eingangs geschilderte Szene glücklich überstanden hatte und Torwart Nils Krahmer einen eigentlich unhaltbaren Schuss von Serdar Guguk aus sechs Metern doch noch entschärfen konnte (65.) erarbeiteten sich die Gäste ein Übergewicht und belohnten sich in Person von Dennis Facklam nach 79 Minuten mit dem Tor des Tages. Über Umwege gelangte der Ball links am Sechzehner zu Facklam, der den Ball mit einem sehenswerten Schuss ins obere linke Toreck beförderte. Facklam hatte übrigens bereits am letzten Sonntag in der Schlussphase gegen den SC Eilbek für das entscheidende 1:0 gesorgt.
Bis zum Spielende kamen die Gäste nicht mehr in Gefahr und feierten nach dem Schlusspfiff den zweiten Dreier innerhalb von drei Tagen euphorisch. Trainer Marco Dolling meinte abschließend kämpferisch: „ Jetzt stehen wir endlich vor den Abstiegsplätzen und da bleiben wir auch“.
hvp