Landesliga Hammonia: Erster VfL-Erfolg nach 24 Niederlagen


Wissen Sie, liebe Leser, noch, was sie im vergangenen Herbst am Reformationstag, vielen besser bekannt als Halloween, gemacht haben? Der VfL Pinneberg hatte an jenem Nachmittag mit einem 4:2 gegen den HEBC seinen einzigen Sieg in der vergangenen Saison in der Oberliga Hamburg, in der er ansonsten ausnahmslos – und mitunter auch deutliche – Niederlagen kassierte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), gefeiert. Auf den Erfolg gegen den späteren Mitabsteiger HEBC folgten 19 Pleiten in der Oberliga und fünf weitere Niederlagen zum Auftakt der aktuellen Serie in der Landesliga Hammonia. Die saisonübergreifend 24 Pleiten am Stück waren mit dem desaströsen Torverhältnis von 11:153-Treffern garniert. Am Sonntag hatten die Kreisstädter nun aber endlich wieder Grund zum Feiern: Mit einem 2:0 gegen den Neuling Inter Eidelstedt konnten sie 304 Tage nach dem besagten Triumph gegen den HEBC wieder ein Punktspiel gewinnen.

„Wir haben schon in den zwei, drei vorherigen Begegnungen gezeigt, dass wir Fußball spielen können – dieser Sieg war die logische Folge“, freute sich VfL-Spielertrainer Wojciech Krauze, der sich am Sonntag auf seine Aufgabe an der Seitenlinie konzentrierte. Von dort aus sah er, wie bereits in der 13. Minute der Führungstreffer fiel: Nach einer schönen Kombination über Außen bekam Devin da Ronch den Ball im Inter-Strafraum, wo er sich stark behauptete und zum 1:0 einschoss. „In der Folge haben wir kompakt gestanden, weil wir nicht in das offene Messer laufen wollten“, erklärte VfL-Co-Trainer Marcus Motzkat, der aber „immer wieder gefährliche Konter“ von seinen Schützlingen sah. Bei den Eidelstedtern war der Frust dagegen groß – so groß, dass Gökhan Ariduru, Torjäger und Kapitän des Inter-Teams, den Ball nach dem Pausenpfiff auf die Zuschauertribüne schoss.

Weil Schiedsrichter Christopher Siegk (vom TuS Berne) ihm offenbar nicht nur Absicht unterstellte, sondern dies auch als grobe Unsportlichkeit auslegte, zückte er vor dem Beginn des zweiten Durchgangs die Rote Karte gegen Gökhan Ariduru. „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt“, gab Motzkat zu. Der Keller-Kick blieb trotzdem eine Viertelstunde lang eng und war reich an unschönen Szenen, ehe die Pinneberger sportlich die Fronten klärten: Einen Freistoß von Sascha Caldwell köpfte der aufgerückte Dominik Füßmann zum 2:0 ein (60.). Dies war der Endstand, weil VfL-Keeper Timo Herrmann alle Versuche der Gäste parierte, weshalb er erstmals seit seinem Wechsel in die Fahltsweide im Januar 2019 in einem Pflichtspiel ohne Gegentreffer blieb.

Durch den 2:0-Sieg tauschten die Pinneberger auch in der Tabelle die Plätze mit ihrem Gegner, an den sie die „rote Laterne“, die sie an den ersten fünf Spieltagen stets innehatten, weiterreichten. Das Inter-Team, das in den letzten beiden Spielzeiten erfolgsverwöhnt und zweimal in Folge aufgestiegen war, wartet in der aktuellen Serie noch auf seinen ersten „Dreier“. Aufgrund der Spielstärke des Aufsteigers ist aber nicht davon auszugehen, dass die nun sechs Partien andauernde Sieglos-Serie ähnliche Dimensionen annimmt, wie die eingangs erwähnte des VfL ...

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