Landesliga Hammonia: Uetersen gewinnt Spitzen-Derby


Es war angerichtet: 239 zahlende Zuschauer wollten dem Spitzen-Derby der Landesliga Hammonia zwischen dem TSV Uetersen und dem FC Elmshorn beiwohnen, insgesamt dürften etwa 400 Zuschauer im Rosenstadion gewesen sein. Sie sahen, wie Schiedsrichter Michael Ehrenfort (von TuRa Harksheide) den Gästen schon in der zweiten Minute zunächst einen Freistoß und, nachdem dieser als Flanke in den TSV-Strafraum gesegelt war, einen Elfmeter zusprach.

„Ich weiß nicht, was der Referee da im Gerangel gesehen haben will“, so TSV-Trainer Peter Ehlers, der schimpfte: „Keiner hat etwas gemacht, keiner hat etwas gesehen ...“ Außer eben dem Schiedsrichter, der auf den Elfmeterpunkt zeigte. Jan Lüneburg nahm das Geschenk dankend an und verwandelte zum 0:1 (3.). Die Hausherren fanden aber die passende Antwort: In der zehnten Minute griffen sie über die linke Seite an. Serge Haag spielte den Ball von der Grundlinie zurück zu Florian Blaedtke, der ihn an FCE-Keeper Sven Thiele (half im Frühjahr 2007 noch in Uetersen aus) vorbei ins Netz spitzeln konnte (10.). In der 25. Minute ging Uetersen in Führung: Nach einem schnellen Konter aus dem Mittelfeld und Vorlage von David Grabke war es Helge Kahnert, der aus 16 Metern ganz genau Maß nahm und den Ball an die Unterkante der Latte zimmerte. Von dort sprang die Kugel, anders als am Vorwochenende bei HSV-Profi Marcell Jansen gegen den 1. FSV Mainz 05, hinter die Torlinie.

Bis zur Pause blieb es beim knappen Vorsprung für die Rosenstädter, die aber in der 51. Minute das 3:1 nachlegten. Nach einem Befreiungsschlag von Konstantin Rischuk konnte erneut der 22-Jährige Kahnert seinen Gegenspieler abschütteln, ehe er den Ball aus 15 Metern halblinker Position ins lange Eck schoss. Nur drei Minuten später kamen die Gäste zum Anschlusstreffer. Der Elmshorner Lüneburg setzte sich dabei gegen TSV-Verteidiger Christian Förster sehr körperbetont durch. „Wenn der Schiedsrichter konsequent pfeift, muss er hier auf Foul entscheiden“, so Ehlers. Nun blieb die Pfeife von Ehrenfort aber stumm, so dass der Ball dem an der Grenze des Fünfmeterraums lauernden Sascha Griesbach vor die Füße fiel und es nur noch 3:2 stand. Anschließend wurden die Uetersener zwar in die eigene Spielfeldhälfte gedrückt, gerieten aber kaum einmal ins Schwimmen. „Wir haben unseren Vorsprung souverän über die Runden gebracht“, so Ehlers.

Brenzlig wurde es nur einmal in der 78. Minute, als Haag nach einem Versuch von Patrick Griesbach auf der eigenen Torlinie stehend für seinen bereits geschlagenen Torwart Carsten Wulf retten musste. Mit Eddy-Morten Enderle sah auch noch ein Uetersener die Gelb-Rote Karte (83.). „Er soll sich wohl bei einem Elmshorner Freistoß zu früh aus der Abwehrmauer heraus bewegt haben“, so Ehlers, der schimpfte: „Während wir sechs Gelbe Karten bekommen haben, gab es für die Elmshorner nur eine einzige Gelbe Karte, nach einem sehr harten Foulspiel, das an der Grenze zum Platzverweis war – bevorteilt hat uns dieser Schiedsrichter jedenfalls nicht ...“ Ein Sonderlob sprach Ehlers dem im Winter vom HEBC zurückgekehrten Förster aus: „Er hat als Innenverteidiger sehr, sehr stark gespielt!“ Kräftig zum Sieg trugen auch Kahnert und Blaedtke bei: „Sie waren zwei sehr dominante Spieler“, lobte Ehlers. Beim FCE wusste vor allem Rechtsverteidiger Jonas Schmerberg zu gefallen.

(JSp)

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