Unglücklich und vorzeitig endete das erste Saisonspiel am Sonnabend für den FC Türkiye und den FC Union Tornesch. Das Duell der beiden Teams, die in der Landesliga Hammonia unisono zu den Anwärtern auf einen Spitzenplatz gehören, wurde beim Stand von 1:0 zur Pause von Schiedsrichter Tim Kossek (vom SC Wentorf) abgebrochen, weil es gewitterte. „Absolut richtig“ nannte der neue FCU-Coach Thorben Reibe diese Entscheidung und ergänzte: „Da darf kein Risiko eingegangen werden.“ Auch Türkiye-Trainer Michael Fischer, der lange Jahre Reibe beim VfL Pinneberg unter seinen Fittichen hatte, nannte den Abbruch „richtig“.
Auf dem Rasenplatz an der Georg-Wilhelm-Straße, der in einem exzellenten Zustand war, zeigten die Tornescher eine passable Leistung: „Ich war nicht unzufrieden mit unserem Auftritt“, sagte Reibe. In der achten Minute bot sich Philipp Pohlmann die große Chance zum 0:1 − doch nach einer perfekten Hereingabe, die Serge Haag von rechts in die Mitte gespielt hatte, nahm der Stürmer den Ball mit seinem rechten Außenrist und drückte ihn knapp am kurzen Pfosten vorbei. Wenig später eilte Gäste-Keeper Norman Baese bei einem langen Pass der Heim-Elf weit aus seinem Gehäuse heraus, rutschte aber am Ball vorbei. Türkiyes Boris Shtarbev visierte daraufhin von rechts aus das verwaiste Gehäuse an, zielte aber knapp am langen Eck vorbei (10. Minute). Fünf Zeigerumdrehungen später wurde der Tornescher Jannek Laut mit einem schönen Angriff freigespielt, blieb aber am herausstürzenden Türkiye-Torwart Zakaria Chergui hängen.
In der 20. Minute schenkte das Union-Team seinem Gegner dann das Führungstor: Baese führte einen Abstoß kurz aus zu Fabian Knottnerus, der den Ball an der Straftraumgrenze verstolperte, woraufhin Shtarbev zum 1:0 in das leere Tor − Baese stand noch links daneben − einschob. „So etwas darf natürlich nicht passieren“, befand Reibe. Kurz vor der Pause vergab Pohlmann eine weitere gute Chance (43.), ehe der Halbzeitpfiff auch der Abpfiff war. „Ich denke, wir hätten im zweiten Durchgang gute Chancen gehabt, die Führung zu verteidigen oder sogar noch auszubauen“, so Fischer, der den Abbruch noch aus einem zweiten Grund „unglücklich“ für sein Team nannte: „Ich fürchte, wir bekommen nicht noch einmal die Möglichkeit, gegen ein Tornescher Team zu spielen, dem so viele potentielle Stammkräfte fehlen.“
Dass Reibe in Wilhelmsburg auf mehrere Akteure verzichten musste, hatte einen kuriosen Grund: Denn obwohl sich nach einer kurzfristigen Anfrage der Türkiye-Offiziellen, die zunächst für Sonntag angesetzte Partie um einen Tag vorzuverlegen, herauskristallisiert hatte, dass einige Tornescher Kicker am Sonnabend beruflich verhindert sind, stimmte der Union-Vorstand der Verlegung zu. Das Ende vom Lied: Einige Akteure konnten die Fahrt an die Wilhelmsburger Landesgrenze nicht mit antreten. „Das ist unglücklich gelaufen“, sagte Reibe, der nun mit seinen Schützlingen auf die Terminierung des Wiederholungsspiels wartet. „Natürlich ist es nervig, dass wir jetzt noch einmal nach Wilhelmsburg fahren müssen“, sagte Reibe, der wie Fischer vermutet, dass die Partie „in einer der nächsten Wochen dienstagabends wiederholt wird“.