
Nur ca. 50 zahlende Zuschauer waren am Sonntagmorgen zum Spiel zwischen dem USC Paloma und dem SC Sternschanze an der Brucknerstraße erschienen. Soweit sie Anhänger des USC waren, kamen sie voll auf ihre Kosten, denn ihr Team war den Gästen über 90 Minuten in allen Belangen haushoch überlegen und geizte dann auch mit Toren nicht.
Schon nach neun Spielminuten klingelte es zum ersten Mal im Kasten der Gäste, deren Trainer Mattes Sandhop auf etliche etablierte Kräfte verzichten musste und gar selbst auf dem Spieler-Bogen notiert war. Dominic Ulaga hieß der Torschütze, nachdem er den Ball aus dem rechten Halbfeld hoch ins lange Toreck gesetzt hatte. Max Krause schwor zwar nach dem Spiel Mark und Bein, dass er noch mit dem Kopf am Ball war, aber auch Referee Thore Holst hatte Ulaga als Vollstrecker ausgemacht. Sei’s drum.
Noch hielt die Notbesetzung der Schanzen-Kicker einigermaßen dagegen. Auch, weil Paloma nach der Führung zunächst das nötige Tempo vermissen ließ. So dauerte es bis zur 23. Minute, dass Dominic Ulaga zum zweiten Mal zuschlug. Diesmal über die linke Seite, wo er sich locker gegen einen Gegenspieler durchsetzen konnte und dann zum 2:0 finalisierte. Denny Schiemann staubte zum 3:0 ab, nachdem Sternschanzes Keeper Dominik Drechsler eine stramme Direktabnahme von Christian Merkle überragend entschärft hatte (36.). Nils Sörensen kam immerhin noch zu einem Abschluss für die Gäste. Doch sein 25-Meter-Schuss wurde leichte Beute für Paloma-Fänger Dennis Gansel (44.).
Nach dem Seitenwechsel überraschten die Gäste mit weit offensiverer Spielweise als zuvor. Sörensen nach Flanke von Mark Holtmeier verpasste nur knapp das 1:3 (50.). Doch die Ausrichtung nach vorne geriet zum kompletten Boomerang. Ein perfekt vorgetragener Konter der „Tauben“ brachte das 4:0 durch Tom Bein nach einer Rechtsflanke vom überragenden Dominic Ulaga (53.). Letztgenannter hatte allerdings auch derart viele Freiheiten gegen Gästespieler, deren Zweikampfverhalten alles andere als landesligatauglich war. Christian Merkle verpasste nach dem gleichen Schema wie zuvor nur um ein Haar das 5:0 (55.), welches dann Denny Schiemann vorbehalten war, dem Joker Ljiridon Iljazi den Ball maßgerecht zugespielt hatte (57.). Das Ganze glich nun einem Trainingsspiel gegen hoffnungslos unterlegene Gäste, deren Torwart Dominik Drechsler mit einigen guten Paraden eine zweistellige Niederlage verhinderte.
Das 6 und 7:0 gehörten in die Kategorie „überaus sehenswert“. Zunächst vollendete Youcef Madadi eine Ulaga-Flanke von rechts mit einem Flugkopfball (67.), seinem wie er nach dem Spiel sagte „erst zweiten Kopfballtor seiner Karriere“ (das erste gelang ihm übrigens im Hinspiel bei Sternschanze). Sieben Minuten vor Spielende stand ihm Lennard Wallner in nichts nach, als er den Ball einfach mal ansatzlos aus 28 Metern ins obere linke Toreck hämmerte.
Den Schlusspunkt setzte Constantin Kuhlmann, als er aus wenigen Metern das 1:7 markierte (86.). Ein Tor, welches sich die Gäste aufgrund ihrer „Nicht-Mauern-Ausrichtung“ verdient hatten, aber nichts an ihrem ganz schwachen Auftritt änderte, den ihr Trainer auf der sich anschließenden Pressekonferenz als „einfach nur peinlich“ einstufte.
Steffen Harms, Trainer der Hausherren, wusste das Geschehen realistisch einzuordnen: „Ich bin nicht unzufrieden. Das war im OKay-Bereich.“
hvp