
Germania Schnelsen stolperte in dieser Saison nur am ersten Spieltag, als man gegen den SV Curslack-Neuengamme mit 0:1 den Kürzeren zog. Danach gab es für die Schützlinge von Trainer Bert Ehm kein Halten mehr. Fünf Siege in Folge hievten sie auf die Poolposition der Liga und das mit einer gegenüber der Vorsaison komplett umgekrempelten Mannschaft.
Dass nun ausgerechnet beim Oberliga Aufsteiger Bramfelder SV eine deutliche 0:4 Klatsche folgen würde, hatte wohl kaum jemand für möglich gehalten. Doch die Bramfelder Mannschaft um Trainer Hardy Brüning belehrte die vielen selbsternannten Experten, die das Team schon vor dem Ligastart komplett abgeschrieben hatten, ein weiteres Mal eines Besseren.
Bis zum 1:0 für den Bramfelder SV durch ein Tor von Ali Yasar in der 12. Spielminute zeigten die Gäste sehr ansehnlichen Kombinationsfußball, übten gewaltigen Druck auf die Bramfelder Defensive aus und verpassten die mögliche Führung schon nach 180 Sekunden, als Tamer Dönmez nur am sehr präsenten Torwart Tim Brüggemann mit einem satten Schuss scheiterte. Auch nach der Bramfelder Führung spielte sich das Geschehen überwiegend in der Hälfte der Hausherren ab, die sich aber mit einer kompakten Defensivarbeit gegen meistens durch die Mitte operierenden Schnelsener zu wehren wussten. Aber Nadelstiche durch Dustin Vespermann und Ömer Akyörük, die zwei guten Gelegenheiten über Konter liegenließen(21./23.) offenbarten bereits zu diesem Zeitpunkt Probleme im Abwehrverbund der Gäste. So auch nach einer halben Stunde, als Timo Trefzger mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte den im Strafraum von Germania lauernden Carsten Henning erreichte, der dann vollkommen unbedrängt zum 2:0 vollendete. Ausgangspunkt zu dieser Szene, aber sicherlich nicht torentscheidend, war eine Freistoß an der rechten Seitenlinie in der Bramfelder Hälfte. Stephan Rahn hatte einen Ball eines Mitspielers, der weit über ihn hinweg in die Hecken gegangen wäre, mit beiden Händen an der Auslinie gefangen. Für dies Aktion erhielt er von Schiedsrichter Christian Okun (vom BSV 19) die Gelbe Karte, was nicht nur auf Schnelsener Seite für vollkommenes Unverständnis sorgte.
Bis zur Halbzeit ereignete sich dann nicht mehr viel. Schnelsen setzte den Vorwärtsgang fort, der von einem Zuschauer, nicht ganz unberechtigt, als brotlose Kunst tituliert wurde.
Mitten in die Bemühungen der Gäste den Anschlusstreffer zu erzielen, ließ sich Bramfelds Kapitän Carsten Henning nach 54 Minuten die Chance nicht nehmen und verwandelte einen Handelfmeter zum vorentscheidenden 3:0 für die Hausherren. Zuvor hatte Marcel Schwarck von rechts in den Strafraum geflankt und traf dabei den Arm von Ilias Antoniou. Hier auf Strafstoß zu entscheiden freute sicherlich die Hausherren, muss aber als Geschenk des Referees eingeordnet werden. Kurz darauf ließ sich Timo Trefzger auf der linken Schnelsener Abwehrseite den Ball von Marcel Perz abjagen, von dem der Ball Ömer Akyörük erreichte, der dann zentral zwei Gegner aussteigen ließ und auf 4:0 erhöhte.
Mit einer gehörigen Menge Frust im Bauch und ohne echte Körpersprache spielten die Gäste nun das Spiel zu Ende und konnten froh sein, dass Bramfelds Spitze Dustin Vespermann zwei gute Gelegenheiten nicht in weitere Tore ummünzen konnte (74./80.).
Für Bramfeld heißt es nach dieser fürwahr sehr guten Vorstellung auf dem Teppich zu bleiben und die sich anschließenden Aufgaben wieder konzentriert anzugehen.
Auf Schnelsener Seite wird Trainerfuchs Bert Ehm mit Sicherheit die Lehren aus dieser Partie ziehen und bald wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.
hvp