
Unschöne Szenen gab es nach der überraschenden 1:2-Heimpleite, die Blau-Weiß 96 Schenefeld II am Freitagabend gegen den Hetlinger MTV II kassierte. Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Diddo Ramm (vom FC Teutonia 05), der ein angenehm unaufgeregter Spielleiter war, ergab erst ein Wort das andere ‒ und darauf folgten Tätlichkeiten. Zunächst verpasste ein HMTV-Spieler einem 96-Offiziellen (beide Namen sind der Redaktion bekannt) eine angedeutete Kopfnuss, ehe der Schenefelder Verantwortliche seinem Widersacher hinterherlief und ihm von hinten gegen seinen Kopf schlug. HMTV-Trainer Carsten Hlede „missfiel es sehr“, dass zwei Akteure, die er ausgewechselt hatte und die geduscht am Spielfeldrand standen, „wieder auf den Platz liefen, um im Getümmel mitzumischen“.
Ramm, der die Tätlichkeiten nicht gesehen hatte, bat die Verantwortlichen beider Teams eindringlich darum, „mit einigen Spieler intern hart ins Gericht zu gehen“ ‒ er nannte auch Namen, die hier aber nicht wiedergegeben werden sollen ‒ und „erzieherische Maßnahmen anzuwenden“. Zudem berichtete HMTV-Verteidiger Timo Albrecht, dass sein Mitspieler, der sich die Kopfnuss geleistet hatte, später noch zum besagten 96-Offiziellen gegangen sei: „Die Beiden haben sich ausgesprochen und die Hände gegeben.“ HMTV-Liga-Torwart Daniel Kleinwort, der zum zweiten Mal in Folge im Gehäuse des Reserve-Teams aushalf, missfielen die Szenen trotzdem sehr: „So etwas geht gar nicht ‒ ich werde nicht mehr für die Zweite Mannschaft spielen“, betonte der 31-Jährige. Albrecht und HMTV-Co-Trainer Marco Hein äußerten aber „die Hoffnung, dass wir ihn noch vom Gegenteil überzeugen können.“
Zum Sportlichen: Da die Bezirksliga-Partie ihrer Ersten Mannschaft beim SC Pinneberg wegen eines Todesfalls bei den Kreisstädtern ausfiel (SportNord berichtete), hatte die HMTV-Reserve neben Kleinwort mit Philipp Drews, Aleksandar Pavlovic sowie Erik Zherka noch drei weitere Liga-Leihgaben dabei. Drews kam somit doch noch zu einem Gastspiel im Stadion Achter de Weiden, wo er seit vielen Jahren ein Mädchen-Team der Blau-Weißen betreut, aber fünf Tage zuvor das Spiel der Ersten Herren gesperrt verpasst hatte. Nach einem Foul an Can Savas Ayik, der gut nachgesetzt hatte, verwandelte Ufuk Mutlu den fälligen Elfmeter zum frühen 0:1 (7. Minute). Als die Gäste einen Ball nicht klärten, verwirkte Drews einen Strafstoß, den Björn Borken zum 1:1 nutzte (16.). Can Savas Ayik köpfte die Hetlinger nach Mutlus Freistoß zügig wieder in Front (19.). „In der zweiten Halbzeit spielten dann fast nur noch die Schenefelder − aber wir haben uns den Sieg hart erkämpft“, urteilte Hlede.