
Nicht Pascal Bäker als Führender der Torjägerliste der Landesliga Hansa, auch nicht Mohamed Labiadh oder Danijel Suntic als zweit- beziehungsweise drittbester Schütze des VfL Lohbrügge schnürte am Sonnabend einen Dreierpack. Nein, mit Nikola Benkovic war es einen Verteidiger, der drei Treffer zum 5:1-Kantersieg des souveränen Spitzenreiters gegen den Düneberger SV beisteuerte – einen davon allerdings auf der „falschen“ Seite. Denn kurz vor der Pause unterlief dem Kroaten, der im Sommer vom bosnischen Klub NK Dinamo Donja Mahala zum VfL, für den er bereits im Kalenderjahr 2017 gekickt hatte, zurückgekehrt war, ein Eigentor. Aber der Reihe nach ...
Auf der Wilhelm-Lindemann-Sportanlage am Binnenfeldredder bot das VfL-Trainerduo Sven Schneppel/Elvis Nikolic dieselbe Start-Elf auf wie sechs Tage zuvor beim 12:2-Kantersieg beim TuS Berne. Natürlich waren die Lohbrügger der klare Favorit gegen die Düneberger, die als Drittletzter angereist, zuvor aber immerhin zweimal hintereinander siegreich vom Platz gegangen waren. In der sechsten Minute bejubelten die Hausherren bereits ihr erstes Tor: Bäker versenkte eine Flanke von Onur Saglam zum 1:0. In der Folge verpasste es Labiadh gleich zweimal (8./15.), zeitig für eine höhere Führung zu sorgen. In der 25. Minute fiel dann aber das 2:0. Erneut stürzte eine Saglam-Flanke die DSV-Abwehr in Verlegenheit – einem Labiadh-Schuss stand Mitspieler Anto Zivkovic im Weg, doch der VfL-Kapitän versenkte den Abpraller selbst.
Die Gäste meldeten sich im Spiel zurück, als der Ex-Lohbrügger David Özcerkes, der bis 2007 in der VfL-Jugend und anschließend zehn (!) Jahre lang für die Liga-Mannschaft aktiv war, einen Freistoß von rechts schoss. Benkovic fälschte den Ball so ab, dass er unhaltbar für VfL-Keeper Alen Brandic zum 2:1-Pausenstand einschlug (34.). Mit diesem Ergebnis konnten sich die Gäste vom Silberberg glücklich schätzen. Nach dem Seitenwechsel baute die Heim-Elf ihren Vorsprung aber zügig aus: Benkovic traf in dasselbe Tor, das nun aber das aus seiner Sicht „richtige“ war, als er einen Saglam-Eckstoß, den Labiadh noch verlängert hatte, aus Nahdistanz zum 3:1 eindrückte (56.). Sogar 4:1 hieß es, als Oguzhan Gencel einen Suntic-Pass veredelte (58.).
Beinahe wäre nur eine weitere Zeigerumdrehung später bereits das 5:1 gefallen, doch einen Treffer von Labiadh erkannte Schiedsrichter Alexander Teuscher (vom SC Eilbek) nicht an, weil er zuvor ein Handspiel gesehen hatte. So war es an Benkovic, das 5:1 zu erzielen, als er nach einer weiteren Ecke aus dem Gewühl heraus erfolgreich war (81.). Dies bedeutete auch den Endstand, da Labiadh (69.) und Zivkovic (90.) jeweils an DSV-Keeper Domenic Kikillus scheiterten. Die Lohbrügger feierten damit ihren 17. Punktspiel-Sieg in Folge – und sie liegen nun, da der Tabellen-Zweite ASV Hamburg überraschend am Sonntag beim TuS Berne mit 3:5 verlor, nun schon 13 (!) Punkte vor ihrem ärgsten Verfolger. Dagegen fielen die Düneberger auf den vorletzten Platz zurück hinter die Berner, die sie am kommenden Sonnabend, 30. November, zum Kellerkrimi empfangen.