Dritte Liga: Holstein im Pech: Später Ausgleich


Die KSV Holstein Kiel hat in der Dritten Liga den ersehnten Befreiungsschlag verpasst: Am Mittwochabend kamen die „Störche“ in einer seit dem 26. Spieltag offenen Nachholpartie gegen die SpVgg Unterhaching über ein 2:2-Unentschieden nicht hinaus. „Dieses Ergebnis hilft uns in der Tabelle leider nicht so richtig weiter“, gab Holstein-Coach Christian Wück auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff zu.

Dabei erwischten die Kieler einen echten Traumstart: Schon in der zweiten Minute verlängerte Tim Wulff einen langen Einwurf von Christopher Lamprecht per Kopf zu seinem Sturmpartner Michael Holt, der mit einem Flugkopfball sein bereits 13. Saison-Tor erzielte. Dieses 1:0 beflügelte die Hausherren, bei denen insgesamt zehn (!) Spieler wegen Verletzungen, einem Magen-Darm-Virus beziehungsweise wegen einer Sperre (Kapitän Sven Boy) fehlten, so dass Wück im Vergleich zur am vergangenen Sonnabend bezogenen 0:3-Pleite beim FC Heidenheim 1846 insgesamt sieben neue Akteure in seiner Start-Formation brachte. So kam Matthias Hummel zu seinem vierten Drittliga-Einsatz und zeigte in der Innenverteidigung neben Christian Jürgensen eine gute Leistung.

Nach zehn Minuten übernahmen die Unterhachinger mehr und mehr die Spielkontrolle, agierten aber zunächst zu ungenau, so dass sie aus ihren deutlichen Schnelligkeitsvorteilen zunächst keinen Profit schlagen konnten. In der 29. Minute bot sich dann erstmals die große Chance zum Ausgleich, doch Thomas Rathgeber scheiterte am gut reagierenden KSV-Keeper Michael Frech. Vier Minuten später war Rathgeber aber erneut antrittsschneller als Hummel und vollstreckte mit einem harten Schuss zum 1:1. Bis zur Pause tat sich nicht mehr viel, doch nach dem Seitenwechsel gelang den Kielern erneut ein optimaler Beginn: Nach einem schönen Doppelpass zwischen Lamprecht und Bruns, der zum zweiten Mal in der Dritten Liga am Ball war, traf Wulff abgeklärt zum 2:1 (46.)!

Anschließend waren die Kieler darum bemüht, das Spiel zu kontrollieren. Große Chancen gestatteten sie den Gästen dabei nicht, versuchten allerdings auch selbst nicht mit der nötigen Entschlossenheit, das dritte Tor zu erzielen. Bei einer der wenigen Konter-Attacken der Hausherren spielte der eingewechselte Dimitrijus Guscinas fünf Gegenspieler aus, jagte den Ball dann aber an die Unterkante der Querlatte, von wo aus er ins Feld zurück sprang (80.). Sechs Minuten sorgte Sebastian Mützel, den der neue SpVgg-Trainer Klaus Augenthaler für den blassen Tobias Schweinsteiger (kickte von Juli 2004 bis Juni 2006 sowie von Juli bis Dezember 2007 beim VfB Lübeck) eingewechselt hatte, nach einem Freistoß von Robert Zillner mit einer Kopfball-Bogenlampe für das 2:2.

Augenthaler, der 1990 als Spieler Weltmeister geworden war und am Montag bei den Münchener Vorstädtern das Traineramt vom glücklosen Matthias Lust übernommen hatte, gab zu: „Dieses Ergebnis ist für die Kieler etwas unglücklich, aber wir sind auch zwei Mal zurückgekommen, was für unsere Psyche enorm wichtig ist!“ Auch im Klassement war der Punktgewinn für die Hachinger sehr wertvoll, stehen sie doch mit nun 32 Punkten auf dem 16. Platz und dank der besseren Tordifferenz vor dem punktgleichen SV Wehen Wiesbaden, der den ersten Abstiegsplatz belegt. Holstein Kiel hat nun als Schlusslicht mit 27 Punkten fünf Zähler Rückstand auf den rettenden 17. Rang. Am Sonntag, 28. März, geht es im Holstein-Stadion gegen den Vorletzten Wuppertaler SV Borussia (29 Punkte).

(JSp)

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