Der letzte Eindruck sei der bleibende, heißt es. Insofern war es schlecht, dass sich Cemil Yavas, Liga-Manager des TuS Osdorf, am Mittwochabend kurz vor der Halbzeitpause vom Kunstrasenplatz am Blomkamp verabschiedete, weil er noch einen anderen Termin hatte ‒ denn unmittelbar zuvor hatte der TuS Osdorf II (Kreisliga 2) gegen den klassenhöheren SV Rugenbergen II (Bezirksliga West) ein ärgerliches Gegentor kassiert. TuS-Torwart Joshua Gier und sein Mitspieler Marc Jobmann liefen sich gegenseitig über den Haufen ‒ zum Glück, ohne dabei eine Verletzung zu erleiden ‒, woraufhin SVR-Akteur Ricardo Manuel Barreto den Ball nur noch zum zwischenzeitlichen 2:1-Anschlusstreffer in das Osdorfer Gehäuse schieben musste (43. Minute). Am Ende gewann die TuS-Reserve aber mit 4:1, worüber sich alle Osdorfer, einschließlich Yavas, riesig freuten.
Beeindruckend war, dass es dem Team von TuS-Trainer Olaf Jobmann in der Anfangsphase mit einer immensen Laufleistung immer wieder gelang, die Räume zuzustellen und Rugenbergen II mit Pressing unter Druck zu setzen. Daraus resultierten zahlreiche Balleroberungen und nach einer solchen passte Marc Eggerstedt in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr, wo sich Nando Ehlert das Spielgerät erlief und zum 1:0 einschob (18. Minute). Fortan zogen sich die Hausherren zurück und überließen der SVR-Reserve die Initiative. Das 1:1 schien in der Luft zu liegen, doch stattdessen fiel nach einer guten halben Stunde das 2:0. Voraus ging dem Tor ein perfekter Diagonalpass von Marc Jobmann, durch den Kevin Mixdorf auf der rechten Seite freie Bahn hatte und in die Mitte flankte, wo Eggerstedt vollendete (32.) ‒ das ging viel zu schnell für Rugenbergen II.
Da der Bezirksligist durch das eingangs beschriebene Missgeschick von Gier und Marc Jobmann verkürzen konnte, war eine spannende zweite Halbzeit aber garantiert. In dieser stellten die Osdorfer ihren Zwei-Tore-Vorsprung zügig wieder her und fuhren damit den Lohn dafür, dass sie wieder mit Pressing agierten, ein: Ehlert passte von links aus in die Mitte zu Eggerstedt, der zum 3:1 einschob und sein zweites Tor des Tages feiern konnte (67.). Sogar 4:1 hieß es, als Eggerstedt nach einem Foul am eingewechselten Marlow Gomoll den fälligen Freistoß in den SVR-Strafraum schlug, wo Benjamin Blume in der für ihn typischen Art und Weise zum 4:1 einköpfte (77.). In der Folge wäre sogar ein noch höherer Sieg für die Osdorfer möglich gewesen ‒ doch auch so war das Pokal-Aus für den neuen SVR-Coach Erik Aden, unter dessen Regie beide bisherigen Punktspiele verloren gingen, eine weitere herbe Enttäuschung.
