
Vor nur einer Woche machte der FC Elazig Spor mit einem fast sensationellen 4:1 Erfolg bei Dersimspor von sich reden. Das Team, das dort erstmals vom kurz zuvor verpflichteten Coach Metin Dogan betreut wurde, zeigte dabei die wohl mit Abstand beste Saisonleistung. „Da waren wir wirklich sehr gut und der Sieg fiel auch vollkommen verdient“, meinte Ligamanager und Mädchen für alles bei Elazig Spor, Hüseyin Aydin kurz vor Beginn der Partie gegen den Bramfelder SV.
Mit diesem Aufwind im Rücken hatte man sich nun natürlich viel vorgenommen, um dringend benötigte weitere Zähler im Kampf um den Klassenerhalt zu holen.
Ähnlich sah es für die Gäste von der Ellernreihe aus, die zumindest den zweiten Tabellenrang noch in Sichtweite haben, wobei ihnen die beiden letzten Dersimspor-Niederlagen schon einmal in die Karten spielten.
Bramfeld begann dann auch recht offensiv, hatte aber nach Glück oder auch das Geschick von Rechtsverteidiger Sebastian Szega auf seiner Seite, als er nach einem Schuss vom Ex-Dassendorfer Onur Akdogan über Bramfelds Keeper Marcel Reimers hinweg, so gerade noch per Kopfball auf der Torlinie retten konnte (14.). Nur 120 Sekunden später entschied dann Referee Dennis Voß nach einem Foulspiel von Christopher Skalnik, das allerdings knapp außerhalb des Sechzehners erfolgte, zum Erschrecken der Gäste auf Elfmeter für Elazig Spor. Youssef Sbou ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte eiskalt zur 1:0 Führung der Gastgeber.
Von da an entwickelte sich bis zur Pause ein Spiel, das fast ausschließpich in der Elazig-Hälfte stattfand. Bramfeld war klar Chef im Ring und spielte phasenweise sogar recht ansehnlichen Fußball auf dem schwer bespielbaren Grandplatz an der Wendenstraße. Robin Polzin versuchte sich nach 19 Minuten mit einem strammen 18-Meter-Schuss, der aber von Keeper Secgin Akbaba entschärft werden konnte. Vier Minuten danach bot sich Milos Ljubisavljevic nach Zuspiel von Lennard Bahn links im Sechzehner die Riesenchance zum Ausgleich. Kaum zu glauben, dass er den Ball über das Tor schoss. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Hausherren, die kein Mittel fanden, ich aus der Umklammerung zu lösen. In der 36. Minute nahm sich Szega ein Herz und schloss aus 23 Metern ab. Akbaba im Elazig-Tor konnte gerade noch die Fäuste hochreißen.
Ein gestrecktes Bein von Mert Güngör im eigenen Strafraum gegen Bramfelds Lennard Bahn führte dann folgerichtig zum Elfmeter für die Gäste, der aber eigentlich auch nicht hätte gegeben werden dürfen, da sich Bahn bei dieser Szene im Abseits aufhielt. Man kann dann wohl von in Anbetracht des ersten Strafstoßes von ausgleichender Gerechtigkeit sprechen. Milos Ljubisavljevic glich dann humorlos vom Punkt aus (40.).
Beim für die Hausherren eher glücklichen Remis blieb es bis zum Seitenwechsel.
Wer nach Wiederanpfiff Sturm und Drang bei beiden Teams erwartet hatte, sah sich arg getäuscht. Das Spiel verkam vielmehr zu einem recht unansehnlichen Gebolze. Bramfeld verlor vollkommen die gute Linie aus Halbzeit eins und Elazig Spor zeigte sich auch nicht in der Lage, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Ballverluste im Mittelfeld, bissige Zweikämpfe und jede Menge Leerlauf waren Trumpf.
Nachdem Bramfelds Joker Matthias Müller und Elazigs Sürmer Onur Akdogan noch jeweils eine Halbchance hatten liegenlassen (86./87.), erlöste Schiedsrichter Dennis Voß alle Anwesenden mit dem Schlusspfiff.
Mehr als diesen einen Punkt hatte sich tatsächlich keine Mannschaft verdient.
hvp