Oberliga: Rugenbergen biegt Rückstand um


Wolfgang Borchert, der sich als Sponsor und im Management des SV Rugenbergen engagiert, sorgte sich um die Gesundheit der Ersatzspieler: „Es gefällt mir nicht, dass sie sich in der Sonne warmmachen“, erklärte er am Sonntag in der zweiten Halbzeit des Oberliga-Spiels gegen den Wandsbeker TSV Concordia. Kurz, nachdem er diesen Satz gesagt hatte, war er von einer Jubeltraube umgeben, denn Sergej Schulz schoss die Bönningstedter mit 2:1 in Führung. Am Ende gewann das SVR-Team zum Liga-Debüt seines neuen Trainers Thomas Bohlen sogar mit 3:1.

Im Werner-Bornholdt-Sportzentrum wurde den Zuschauern zunächst nur fußballerische Magerkost geboten. Die Hausherren kamen immerhin zu zwei Torchancen, bei denen Pascal Haase aber jeweils vorbei zielte (12./17. Minute). Die Barmbeker blieben im ersten Durchgang blass ‒ ihre einzige gute Chance vor der Pause resultierte aus einem kapitalen Fehlpass des Rugenbergeners Steven Tegeler, der es Mohamed Labiadh ermöglichte, alleine auf SVR-Torwart Jannis Waldmann zuzulaufen. Die Bönningstedter konnten von Glück sagen, dass Labiadh rechts vorbei schoss (32.). Da die Gäste kurz vor der Pause einen Versuch von Kevin Beese auf ihrer Torlinie unschädlich machten, wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt.

Kurz nach dem Seitenwechsel gingen die Hamburger dann aber in Führung: Concordias Kapitän Maurizio D'Urso erlief sich einen Steilpass von Sascha de la Cuesta und legte von rechts aus quer in die Mitte, wo Bilael-Pascal El-Nemr aus sechs Metern zum 0:1 traf. „Völlig ohne Not haben wir in dieser Situation unsere Dreierabwehrkette aufgelöst“, haderte Bohlen an der Seitenlinie. Die Reaktion, die seine Schützlinge auf den Rückstand zeigten, gefiel ihm aber „sehr gut“, so der Coach: „Wir sind nicht in Hektik verfallen, sondern haben weiter ruhig nach vorne gespielt.“

Und dafür wurden die Bönningstedter belohnt: Nach einem Steilpass konnte Concordias starker Keeper Tim Burgemeister noch vor Haase retten (55.), doch fünf Zeigerumdrehungen später flankte Haase von links flach in die Mitte, wo Sergej Schulz aus Nahdistanz zunächst an Burgemeister scheiterte, Sulayman Dampha den Abpraller aber artistisch zum 1:1 versenkte. Und nur drei Minuten später drehte die Heim-Elf die Partie komplett zu ihren Gunsten: Haases Pass war für Dampha rechts im Gäste-Strafraum nicht zu erreichen ‒ doch der Klärungsversuch von Concordias Steven Tegeler geriet zu kurz, weshalb Schulz flach zum 2:1 einschießen konnte.

In der Folge fehlte dem SVR-Team bei mehreren Konterchancen über Dampha und Haase zunächst die nötige Präzision, ehe Schulz nach Haases Querpass mit seinem 3:1 alles klar machte (82.). Dass Jan Düllberg wegen wiederholten Foulspiels noch die Gelb-Rote Karte sah (85.), tat der Freude bei Borchert und den anderen Anhängern der Rot-Schwarzen keinen Abbruch mehr.

 Redaktion
Redaktion Artikel