
Kaum zu glauben, aber wahr. Der SC Sperber, Schlusslicht der Hammonia-Staffel, holte sich nach Wochen der Enttäuschungen endlich wieder einmal drei Punkte. Sollte nun auch am letzten Spieltag vor der Winterpause am kommenden Sonnabend ein Sieg gegen den SC Victoria II gelingen, wäre tatsächlich der Anschluss an das untere Mittelfeld hergestellt. Nach dem 2:0 Erfolg beim SV Eidelstedt sieht das Punktekonto mit 11 Zählern zwar noch recht dürftig aus, doch dem Selbstbewusstsein der Raubvögel sollte ein echter Schub versetzt worden sein.
In den ersten 45 Minuten zeigten sich die Gäste aus Alsterdorf deutlich bestrebt, offensiv Akzente zu setzen. Die Gastgeber wirkten wenig inspiriert und ließen das Geschehen mehr auf sich zukommen als selber das Heft in die Hand zu nehmen. Nach elf Spielminuten zog Sperbers Tom Bein aus 17 Metern ab. Eidelstedts Torwart Steven Schreck kratzte den Ball aus dem oberen rechten Toreck und verhinderte so einen frühen Rückstand. Zehn Minuten später war es auf der anderen Seite Julian Peters, der einen von Sperber zu kurz abgewehrten Ball aus zentral 15 Metern nicht an Torwart Sven Lund vorbeikam.
Danach vergab Benjamin Baarz per Kopf die Gäste-Führung (28.) und konnte auch mit einem Freistoß aus 18 Metern den sehr gut aufgelegten Torwart Schreck nicht überwinden, von dem der Ball zu Stefan Ruhm prallte, der dann auch am Keeper und Pfosten scheiterte (37.). Ruhm war es dann aber doch, der auf der rechten Seite den Ball erkämpfte, rechts auf Tom Bein legte, dessen Flanke Ruhm dann mit der Schuhspitze vor Torwart Schreck zum 1:0 für die Gäste verwerten konnte (40.). Mathias Bach hatte mit einem Schuss aus 25 Metern Pech, der unmittelbar vor der Pause an die Querlatte klatschte. Eine höhere Führung als das knappe 1:0 für die Gäste wäre durchaus verdient gewesen.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der SV Eidelstedt deutlich engagierter und war dem Ausgleich mehrfach sehr nahe. Dennoch war es zunächst Sperbers einzige Spitze, Stefan Suermann, der von Bach bedient aus wenigen Metern nicht an Torwart Schreck vorbeikam (47.). Danach ging es am Redingskamp im Minutentakt rauf und runter. In der 54. Minute rettete Sperbers Keeper Lund zunächst einen satten Schuss von Hami Simsek zur Ecke, die gut getreten zum Kopfball vom aufgerückten Dennis Petreck führte, aber wiederum von Lund mit Hilfe der Latte verpuffte.
Die vielen, nachfolgenden Gelegenheiten auf beiden Seiten zu schildern würde den Rahmen sprengen. Sperber hatte hochkarätige Konterchancen, die beinahe fahrlässig vergeben wurden. Eidelstedt war dem Ausgleich aber auch sehr nahe. Zuletzt in der Nachspielzeit, als Joker Ferhat Yildirim zunächst den Außenpfosten traf und gleich danach einen Kopfball knapp links neben das Tor setzte. Das Ganze in Unterzahl, nachdem Stephan Adjouman in der 71. Minute nach einer Tätlichkeit des Feldes verwiesen worden war. Den Schlusspunkt sollte dann Sperbers Stefan Suermann setzen, der kurz vor dem Abpfiff eine Zuspiel von Julian Meins im Eidelstedter Tor unterbringen konnte (90.+4).
Die Hausherren um ihren Trainer Jogi Meyer mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, eigentlich nur 45 Minuten Gas gegeben zu haben. Und das war bei diesem Spiel gegen die um ihre letzte Chance kämpfenden Gästen zu wenig. So konnte sich dann auch Trainer Jogi Meyer mahnende Worte nicht verkneifen: „Auch wenn wir bereits 21 Punkte auf dem Konto haben, sollten sich hier alle darüber im Klaren sein, dass wir jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt benötigen“.
hvp