
Einen Doppel-Aufstieg feierte der Duvenstedter SV im Mai: Die Zweite Herren-Mannschaft stieg als Meister der Kreisklasse 2 ebenso direkt in die Kreisliga auf wie die Erste Herren-Mannschaft, die die Parallel-Staffel 3 als Vizemeister abschloss. „Zudem hat unsere A-Jugend das Pokal-Finale der unteren A-Junioren erreicht“, so Ernst-Peter Schorn, der als Trainer der DSV-Liga-Mannschaft betonte: „Wir fahren im Verein seit zwei, drei Jahren eine neue und klare Strategie!“
Diese besagt, dass sich die Duvenstedter auf der Suche nach Spielern für ihre Herren-Teams in der unmittelbaren Umgebung, vor allem aber im eigenen Jugend-Bereich umschauen. „Wir setzen darauf, was wir selbst machen können, und auf Spieler, die in der Nähe wohnen – und wir holen keine Akteure mehr, die weit weg wohnen und möglicherweise sogar finanzielle Flausen im Kopf haben“, so Schorn, der lachend hinzufügte: „So weit, wie Duvenstedt vom Hamburger Zentrum entfernt ist, fährt sowieso kein Mensch, um Fußball zu spielen ...“ Der Kunstrasenplatz, den es mittlerweile am Puckaffer Weg gibt, ist ein echtes Pfund, mit dem die Duvenstedter wuchern können, wenn es darum geht, die Spieler aus der eigenen Jugend auch für eine Zukunft im Herren-Bereich im Verein zu halten. „Unsere Zweiten Herren werden inzwischen ausschließlich aus Spielern der vorherigen A-Jugend gebildet“, so Schorn, der stolz feststellte: „Inzwischen herrschen bei unseren Ersten und Zweiten Herren wirklich gute Verhältnisse – wir haben es geschafft, unseren Zuschauern halbwegs vorzeigbare Leistungen zu zeigen!“
Im Sommer 2013 herrschte am Puckaffer Weg noch Trauer, weil die Erste Mannschaft in der Kreisliga 6 als Drittletzter mit einem Punkt Rückstand auf den Tabellen-13. SC Poppenbüttel II hauchdünn den Klassenerhalt verpasst hatte. „Selbst nach diesem Abstieg ist aber bei uns nichts zusammengebrochen, sondern unsere Vereinsführung ist da sehr ruhig und besonnen geblieben“, sagte Schorn rückblickend. Die Liga-Mannschaft des DSV ging mit dem klaren Ziel, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, in die Saison 2013/2014 – im September verlor sie aber dreimal in Folge und fand sich nach dem neunten Spieltag plötzlich auf dem zwölften (!) Platz wieder. „Wir haben einen ganz schlechten Saisonstart hingelegt“, gab Schorn zu und analysierte: „Dies lag vor allem an vielen Verletzten!“ Nach dem Absturz auf Rang zwölf hielt aber eine Aufbruchstimmung in Duvenstedt Einzug: „Wir wussten, dass wir nun quasi alle Spiele gewinnen mussten, um noch aufsteigen zu können“, so Schorn. Tatsächlich gewannen die Duvenstedter von den folgenden 20 Partien immerhin 16 (zudem gab es in diesem Zeitraum zwei Unentschieden und zwei Niederlagen).
Als Wende zum Guten wurde für die Duvenstedter am zehnten Spieltag ein 8:1-Kantersieg beim Rahlstedter SC III. „Das war eine ganz absurde Situation“, so Schorn, der aufgrund von zahlreichen Verletzten und Gesperrten am 6. Oktober 2013 „mit dem letzten Kader“ nach Rahlstedt fuhr und nach einer halben Stunde den 0:1-Rückstand hinnehmen musste. „Wir haben aber in Rahlstedt trotzdem noch deutlich gewonnen und im nächsten Spiel auch den TuS Berne III mit 6:2 geschlagen – und ab dann ging es aufwärts“, so Schorn, der sich noch genau an ein Gespräch mit dem Rahlstedter Trainer erinnert: „Er hatte vor unserem Duell noch zu mir gesagt, dass ja ‚beide Teams nichts mehr mit oben zu tun haben‘, aber wir haben uns dann doch noch ‚nach oben‘ verabschiedet ...“ Am Ende wurde Duvenstedt mit einem Punkt Rückstand auf den Wandsbeker TSV Concordia II Vizemeister. „Schade, dass wir ‚Cordi‘ nicht mehr gepackt haben – aber zwischenzeitlich wären wir schon froh gewesen, wenn wir noch Dritter geworden wären“, kann Schorn mit dem knapp verpassten Titelgewinn leben.
Zur Zielsetzung für die kommende Saison, in der die Duvenstedter mit zwei Kreisliga-Teams antreten werden, sagte Schorn: „Beide Mannschaften wollen auf gar keinen Fall absteigen – und so, wie es momentan aussieht, traue ich auch beiden Teams den Klassenerhalt zu!“ Während die DSV-Reserve mit ihrem jugendlichen Elan die Kreisliga erobern möchte, gehören der Liga-Mannschaft viele erfahrene, gestandene Spieler an, die schon höherklassig aktiv waren. „Wir sind sehr routiniert und im Schnitt rund zehn Jahre älter als unsere Zweiten Herren“, so Schorn, der weiß: „Die Hälfte unserer Mannschaft war mindestens schon in der Bezirksliga aktiv und spielt einen guten Ball!“ Eines eint die beiden Duvenstedter Herren-Teams, die laut Schorn „viel zusammen machen und trotz Altersunterschied eine verschworene Gemeinschaft bilden“: Sie sind unglaublich torhungrig und offensivstark: Die Liga-Mannschaft schoss 115 Tore in 30 Spielen, das Reserve-Team erzielte sogar 140 Treffer in nur 28 Partien. „Das ist wirklich eine sagenhafte Ausbeute“, so Schorn, der abschließend betonte: „Unser mittelfristiges Ziel ist es, ein Team in die Bezirksliga zu führen!“
(JSp)