Kreisliga 8: TuS Holstein mit teuer erkauftem Sieg


Gleich drei Szenen, die im Fußball im Allgemeinen als „Besonderes Vorkommnis“ bezeichnet werden, gab es im Kreisliga-Spiel zwischen dem TuS Holstein Quickborn und dem FC Union Tornesch II. Die erste davon ereignete sich in der 19. Minute: FCU-Akteur Yilmaz Durkut hatte im eigenen Strafraum Moritz Gelien gefoult. Den fälligen Elfmeter von Eike Fiedler parierte Gäste-Keeper Eike Fiedler überragend. In der 52. Minute leistete sich Durkut erneut ein Foul, für das er die Gelb-Rote Karte sah. Und es flog noch ein weiterer Tornescher vom Platz: FCU-Verteidiger Maximilian Schmiedel sah glatt „Rot“ nach einer Tätlichkeit (88.). Die auf Konter eingestellten Tornescher gaben Torschüsse von Christian Teresi (28.) und Andre Kanwischer (34.) ab, die TuS-Torwart Sebastian Weihe aber jeweils parierte. Zudem wurde nach einem Eckstoß Schmiedels Kopfball von Yannic Sichting auf der Torlinie geklärt, den Nachschuss setzte Dimitri Rawinsky an die Latte (36.).

Und die Quickborner? „Nach dem verschossenen Elfmeter haben wir etwas Zeit gebraucht, bis wir das verlorene Selbstvertrauen wieder zurück gewonnen hatten“, erklärte Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter der Holstein-Fußballer. In der 41. Minute gingen die Hausherren nach einem schönen Konter-Angriff in Führung: Gelien verwertete einen Pass von Marco Lindner. „Nach der Pause wollten wir nachlegen, aber das ging erst einmal nach hinten los“, sagte Fikret Yilmaz. So vergab Rawinsky eine weitere gute Gäste-Chance (46.). Trotz Unterzahl nach dem besagten Platzverweis gegen Durkut glich die Union-Reserve aus: Nach einem Foul an Andre Kanwischer verwandelte Sebastian Rose den fälligen Elfmeter rechts halbhoch zum 1:1, obwohl Wiehe in die richtige Ecke gesprungen war (56.). Fikret Yilmaz registrierte erfreut, dass seine Quickborner „postwendend antworteten“: Nur vier Minuten ncch dem 1:1 umspielte Gelien den in dieser Situation hüftsteifen Dennis Sannemann (Foto) und schoss von halbrechts aus zum 2:1 ein. „Danach wogte die Partie hin und her und es gab Chancen auf beiden Seiten“, berichtete Dirk Augustin, Beteruer der Union-Reserve. Rose, neben Rawinsky die zweite Liga-Leihgabe bei Tornesch, verpasste zweimal den Ausgleich (66., 83.). Auch Fikret Yilmaz sprach von einem „offenen Schlagabtausch bis zum zweiten Platzverweis, als ein weiterer Tornescher wegen Nachtretens ‚Rot‘ bekam“.

Fikret Yilmaz klagte: „Danach war es leider kein schönes Spiel mehr: Die Tornescher fielen nur noch durch Fouls auf und in der 88. Minute wurde unser Spieler Sichting leider so schwer verletzt – ob bewusst oder unbewusst, kann nur der Gegenspieler sagen –, dass er ins Krankenhaus musste!“ Im Krankenhaus wurde ein Schlüsselbeinbruch diagnostiziert und Sichting sofort operiert. Der Unterbrechung wegen Sichtings Verletzung folgte eine längere Nachspielzeit, in der Lindner nach einem Zuspiel des eingewechselten Erenay Yilmaz zum 3:1-Endstand traf (96.). „Heute hatten wir das Pech auf unserer Seite“, haderte FCU-Coach Mustafa Artar, der überzeugt war: „Einen Punkt hätten wir nach einer starken Leistung verdient gehabt – es war eine unglückliche Niederlage!“ TuS-Trainer Lars Landschof interpretierte das Spiel wie folgt: „Wir haben unsere Aufgabe erfüllt und wieder einen Schritt nach vorne gemacht!“ Fikret Yilmaz sprach von einem „teuer bezahlten Arbeitssieg“ und davon, dass der TuS Holstein „wieder den Anschluss nach oben geschafft“ habe, gab aber angesichts von Sichtings Verletzung zu bedenken: „Ob wir uns über diesen Sieg freuen können, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen!“

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