
Am viertletzten Spieltag hat sich der FC Elmshorn, bei zwölf Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten SV Lurup (hat noch vier Partien zu absolvieren) und einer um 40 (!) Treffer besseren Tordifferenz, die Meisterschaft in der Landesliga Hammonia quasi sicher. Am Freitagabend taten sich die Elmshorner im Kreis-Derby gegen den Wedeler TSV allerdings schwer: Gegen am Ende nur noch acht Akteure der akut abstiegsgefährdeten Gäste (gleich drei Wedeler flogen vom Platz) mühte sich der Tabellenführer zu einem 1:0-Sieg. Es dauerte elf Minuten, bis die 281 zahlenden Zuschauer an der Wilhelmstraße die erste Torchance sahen: FCE-Stürmer Antonio Ude zog von links ab, TSV-Torwart Oliver Firgens klärte sicher zur Ecke.
Aus dem Spiel heraus gelang den Hausherren allerdings wenig – wenn es gefährlich wurde, dann meist nach Standardsituationen: So auch nach einem Freistoß, den Len Aike Strömer von links in den Gäste-Strafraum gezirkelt hatte und den Patrick Scheidt dann ans Lattenkreuz jagte (21.). Zwei Versuche von FCE-Regisseur Patrick Ziller verfehlten ihr Ziel (24., 38.) und einen harmlosen Ude-Schuss (27.) sowie einen noch abgefälschten Versuch von Fabian Wilm Böwig fing Firgens jeweils sicher (36.). Als eine Linksflanke von Christian Schümann viel zu scharf und somit für Ude unerreichbar war (42.), war das 0:0 zur Pause Gewissheit. Nach dem Seitenwechsel hätte Timo Mäkelmann nach einer Linksflanke direkt schießen müssen – da der FCE-Stürmer den Ball erst noch umständlich annahm, konnte der Wedeler Daniel Möller seinen Torschuss soeben noch abblocken. Nach dem folgenden Eckstoß köpfte der aufgerückte Scheidt den Ball nur knapp über die Latte (49.) – fünf Minuten später war es dann aber so weit: Zillers Freistoß-Flanke von der rechten Seite köpfte Ude am langen Pfosten aus Nahdistanz zum 1:0 ins Netz.
In der 57. Minute verpasste Ude nach einem weiteren Ziller-Freistoß nur knapp sein zweites Tor, weil Firgens den Ball stark zur Ecke lenkte. Nachdem Zillers Distanzschuss nur knapp über die Latte strich (61.) und das Flutlicht heller wurde, wurde die Partie ruppiger – und dank Schiedsrichter Jan-Erik Sternke (vom SC Eilbek) auch farbenfroh. Als ersten Wedeler „erwischte“ es Pascal Gertschat, der nach einem Foul an Schümann die Gelb-Rote Karte sah (63.). Weil Gerrit Peter Gomoll danach mit Sternke meckerte, obwohl er bereits mit „Gelb“ vorbelastet war, sah auch er Gelb-Rot (64.). Für einen Ellenbogencheck sah dann noch TSV-Stürmer Mikail Pekdemir glatt „Rot“ (71.). „Wieso schlagen wir uns selbst?“, fluchte Firgens nach diesem dritten Platzverweis. Die Elf von FCE-Coach Bert Ehm verstand es anschließend nicht, aus ihrer Überzahl weitere Tore zu machen: Wie beim Handball spielte sie immer wieder um den Gäste-Strafraum herum, fand aber keine Lücke – und so blieb es beim 1:0.
(JSp)