
Eine heftige 1:6-Heimpleite hatte der Wedeler TSV am 2. September im Oberliga-Heimspiel gegen den SC Victoria Hamburg kassiert. Knappe zwei Monate später bot sich die schnelle Chance zur Revanche, als die Wedeler am Dienstagnachmittag die Blau-Gelben im Oddset-Pokal-Achtelfinale erneut empfingen. Und dieses Mal begegneten sich die beiden Teams auf Augenhöhe: Sie hätten sich zwar „kein hochklassiges, aber dafür ein rassiges und hart umkämpftes Achtelfinal-Spiel geliefert“, hieß es anschließend auf der facebook-Seite der Wedeler. Auf dem tiefen Platz des Elbestadions ‒ die TSV-Verantwortlichen entschieden sich gegen einen Umzug auf den Kunstrasenplatz an der Schulauer Straße ‒ gingen die Gäste in der 19. Minute durch Ebenezer Utz in Führung. Diese verdiente sich die Mannschaft von „Vicky“ in der Folge quasi nachträglich, da sie nun ein klares Übergewicht und weitere gute Chancen besaß.
Ihrem zweiten Treffer am nächsten kamen die Gäste nach einer halben Stunde, als erst Utz knapp über die Latte köpfte (29.) und dann Klaas Kohpeiß den Ball nach einer Linksflanke von Dennis Bergmann an die Oberkante der Latte nickte (31.). Fünf Minuten nach dem Aluminiumtreffer von Kohpeiß stand es statt 0:2 dann aber plötzlich 1:1 ‒ was durchaus überraschend war. Die Wedeler führten einen Einwurf auf ihrer linken Angriffsseite schnell aus und gaben den Ball dann flach in die Mitte, wo ihn Tim Jeske unter die Latte zimmerte. Kurz darauf hätte Jeske die Partie beinahe komplett zugunsten der Heim-Elf gedreht, doch nach einer Linksflanke von Jorma Eggers köpfte er am zweiten Pfosten über die Latte (39.). So wurden die Seiten vor den Augen von 163 zahlenden Zuschauern beim Stand von 1:1 gewechselt.
In der zweiten Halbzeit wurde die Partie zunehmend hitziger. Fußball wurde dann aber auch noch gespielt und als Jeske in der 83. Minute erneut traf, sah alles nach einem Wedeler Heimsieg aus. Doch den Gästen gebührt ein großes Kompliment dafür, dass sie es, obwohl die verbleibende Spielzeit nicht mehr lang war, noch einmal schafften, zurückzuschlagen: In der dritten Minute der Nachspielzeit egalisierte Len Aike Strömer zum 2:2 und rettete seinen SC Victoria damit in die Verlängerung. Obwohl dies ein „moralischer Tiefschlag“ für die Wedeler war, wie es auf ihrer facebook-Seite hieß, konnten sie gleich zu Beginn der Verlängerung wieder in Führung gehen: Ali Moslehe, erzielte das 3:2. „Danach flogen die Bälle im gefühlten Sekundentakt immer wieder hoch in den Wedeler Strafraum aber immer war irgendein Kopf oder Bein der Grün-Weißen zwischen Ball und Tornetz“, räumten die TSV-Verantwortlichen via facebook ein, dass die Gäste klar überlegen waren.
Doch weder aus dem Spiel heraus noch nach ihren zahlreichen Eck- und Freistößen, die sie in der Extra-Spielzeit noch bekamen, gelang „Vicky“ der 3:3-Ausgleich. So verabschiedete sich der SC Victoria, der von 2007 bis 2013 viermal den Oddset-Pokal gewonnen hatte, im Achtelfinale aus dem Wettbewerb. „Ende des Pokal-Traums“, hieß es dazu auf der Internet-Seite des Klubs von der Hoheluft. Die Wedeler nahmen dagegen erfolgreich Revanche für die eingangs erwähnte heftige Liga-Niederlage und stehen nun im Viertelfinale.