
Wie SportNord bereits berichtete, musste am vergangenen Freitag die Nachholpartie des neunten Spieltages der Kreisklasse 6 zwischen dem 1. FC Quickborn II und dem FC Winterhude abgebrochen werden, weil der Mittelmast des Flutlichts auf dem Nebenplatz des Holsten-Stadions defekt war (siehe unten stehenden Link). Nun wandte sich Uwe Langeloh, langjähriger Begleiter des FCQ-Ortsrivalen TuS Holstein Quickborn, an SportNord:
„Am Freitag, 28. Januar 2011, um 12.16 Uhr teilte ich der Stadt Quickborn, nämlich dem Bürgermeister Herrn Thomas Köppl und dem zuständigen Fachamtsleiter Herrn Carsten Möller, per E-Mail Folgendes mit: ‚Von den eigentlich 16 vorhandenen Lampen der Flutlichtanlage brennen seit mehreren Wochen zwei Lampen überhaupt nicht mehr und vier weitere Lampen am Mittelmast (an der Straßenseite Harksheider Weg) gaben irgendwie plötzlich ihren Geist auf. Sind die Sicherungen vielleicht heraus gesprungen, wenn die Trainingsbeleuchtung am Kleinfeld-Kunstrasenplatz angemacht wird oder hängt dies damit vielleicht irgendwie mit zusammen? Als Anhang sende ich Ihnen eine Skizze mit den defekten Lampen einschließlich einer Skizze mit genau diesen ausgefallenen Lampen unter anderem auch mit einer Kopie.‘“
Langeloh stellte klar: „Die Probleme, die es jetzt mit dem Flutlicht gab, sind also nicht neu! Noch am 28. Januar hatte ich um 12.28 Uhr übrigens folgende kurze Rückantwort erhalten: ‚Hallo Herr Langeloh, vielen Dank für die Hinweise. Das Erforderliche wird veranlasst. Viele Grüße aus dem Rathaus, Carsten Möller, Stadt Quickborn (Fachbereich Ehrenamt, Kultur und Veranstaltungen)‘“ Ein anderer Quickborner Verantwortlicher, der SportNord bekannt ist, namentlich nicht genannt werden möchte, schimpfte: „Nichts ist peinlicher als ein Spiel abzubrechen, weil die Flutlichtanlage der Stadt Quickborn in einem miserablen Zustand ist. Es ist keine Ansprechperson vorhanden, damit die Anlage wieder eingeschaltet werden kann. Da sind hervorragend ausgebildete Fachleute (bis 30 Kilovolt Schaltberechtigung) auf der Anlage, die aber keine Zugangsberechtigung zur Schaltanlage (bis 380 Volt) haben ... Und die Schäden an der Flutlichtanlage sind ja schon länger bekannt!“
Abschließend teilte Langeloh, Betreiber der Fan-Internet-Seite www.fussballimtusholstein.de, SportNord einige interessante Fakten zur Quickborner Flutlichtanlage mit:
„1. Die Flutlichtanlage/Trainingsbeleuchtung (sechs Masten) wurde im April 1977 vom damaligen Gemeinde-Sportplatz (dort steht jetzt das Rathaus der Stadt Quickborn) durch Mitglieder der Fußball-Abteilung des TuS Holstein Quickborn mittels kostenlos von der Firma Caterpillar zur Verfügung gestellten Tiefladern zum Holsten-Stadion gebracht.
2. Die Aufstellung (Die gegossenen Betonsockel wurden kostenlos durch ortsansässige Firmen erstellt) nahmen ebenfalls Mitglieder des TuS Holstein Quickborn vor. Die Freiwillige Feuerwehr Quickborn stellte kostenlos Geräte und Personal zur Verfügung.
3. Die elektrische Installation und das Anschließen der Lampen und so weiter wurde kostenlos durch die Quickborner Firma Rammelt durchgeführt.
4. Damit konnten ein ordentliches Training und sogenannte Trainingsspiele unter Licht auf dem Grandplatz im Holsten Stadion durchgeführt werden.
5. Mit der Erringung der damaligen Landesliga-Meisterschaft in der Saison 1978/1979 und dem Aufstieg in die höchste Klasse im Bereich des Hamburger Fußball-Verbandes, der Verbandsliga, wurden Stimmen laut, die von Flutlichtspielen am Freitagabend auf dem Rasenplatz im Holsten-Stadion sprachen. Da das Holsten-Stadion und das Sporthotel in den 70ziger-Jahren ein ganz starker Partner der Fußballer des TuS Holstein waren und Bundesliga-Vereine ihre Trainingslager und Vorbereitungstage zu Bundesligaspielen in Quickborn absolvierten, lag es nahe, eine richtige Flutlichtanlage zu installieren.
6. Es gab einen Vorstand im Gesamtverein des TuS Holstein, zahlreiche Sponsoren, private Geldgeber, den HFV und selbst die Stadt Quickborn, die dieses Projekt voll unterstützten. So ging man an die Arbeit.
7. Die Anlage wurde beziehungsweise konnte dann erstmalig so auf den heutigen Ist-Zustand gebracht werden. Damit war aber das eigentliche Vorhaben noch nicht in die Tat umgesetzt sondern nur ein Anfang gemacht worden. Der HFV gab dem TuS Holstein Quickborn ein fast zinsloses Darlehen, mit einer monatlich ganz, ganz kleinen Abzahlung. Zum 75.Vereinsjubiläum im Jahre 1989 verzichtete der HFV dann auf die weitere Rückzahlung.
8. Man ließ die Anlage sehr, sehr preiswert durch die Firma Siemens (wie übrigens auch andere Vereine im Bereich des HFV) überprüfen und wir mussten dann leider feststellen, dass diese Anlage wegen ihrer fehlenden Luxstärke nicht für Pflichtspiele unter Flutlicht durch den HFV abgenommen beziehungsweise freigegeben wird. Das war damals ein ganz herber Rückschlag, denn damit war der Weg für eine Verlegung der Anlage vom Grandplatz zum Rasenplatz im Holsten-Stadion jäh gestoppt. Es wurde ein schriftliches und amtliches Protokoll erstellt.
9. Ein weiterer Ausbau dieser Flutlichtanlage, auf die damals offiziell vom HFV geforderte Luxstärke, wäre dann am Veto der Bundes-Autobahnmeisterei gescheitert, denn man hätte eine Unfallgefahr durch Blendung der Flutlichtstrahler für die längsseitig führende A7-Bundesautobahn gesehen.
10. Damit wurde das Kapitel, eine spieltaugliche und offiziell vom HFV genehmigte Flutlichtanlage für Pflichtspiele im Holsten Stadion zu haben, endgültig ad acta gelegt.
Der TuS Holstein Quickborn hat beziehungsweise konnte aus den obigen Gründen nie Pflichtspiele unter Flutlicht beantragt(en), denn diese Anlage, ist zwar gegenüber denen einiger anderer Vereine in der heutigen Zeit geradezu ein gutes und sensationelles Flutlicht. Heute wird ja schon bei schummriger Kneipenbeleuchtung gespielt und ob es überhaupt noch eine offizielle HFV-Vorschrift gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Es wäre aber sehr, sehr wünschenswert und unbedingt erforderlich ...“
(JSp)