
Wie schon im Hinspiel, das am 31. Juli zum Saisonstart mit einem 1:1-Unentschieden endete, so musste sich der TV Haseldorf am Sonntag auch zum Rückrunden-Auftakt der B-Kreisklasse 5 gegen den SV Hörnerkirchen II mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Ein „Hörnerkirchen-Trauma“, so versicherte Matthias Zellmer, habe seine Mannschaft aber „definitiv nicht“ ‒ stattdessen lobte der TVH-Trainer die Reserve von „Höki“ ausdrücklich als „sehr sympathische Mannschaft“.
Lobende Worte fand Zellmer auch für Schiedsrichter Niklas Schwarz (TSV Heist), dem er eine „hervorragende Leistung“ attestierte. Diese Worte waren deshalb umso bemerkenswerter, da Schwarz den Haseldorfern ein möglicherweise reguläres Tor (Francis Strinz traf nach einem Pass von Kristof Wrage/16. Minute) wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannte. Harte Kritik übte Zellmer allerdings am Bezirksschiedsrichter-Ausschuss Pinneberg und speziell an dessen Ansetzer Andreas Voß (vom VfL Pinneberg): „Dass ein Schiedsrichter der Heistmer, deren Zweite Herren zu unseren direkten Konkurrenten im Kampf um die Spitzenplätze in der B-Kreisklasse 5 zählen, bei unserem Spiel angesetzt wird, ist einfach nur unglücklich“. Das Wissen um diese Konstellation habe bei seinen Spielern und den Zuschauern „einige Emotionen hervorgerufen“, die „bei einer anderen Ansetzung vermeidbar gewesen“ wären, so Zellmer weiter. TVH-Liga-Obmann Jörg Dalecki pflichtete seinem Trainer bei: „Diese Ansetzung war sehr, sehr unglücklich.“ Dalecki, der sich erstmals nach langer Zeit überhaupt wieder in der Öffentlichkeit äußerte, kritisierte allerdings auch den Heistmer Schiedsrichter-Obmann Sven Wilstermann: „Es hätte ja noch andere Schiedsrichter in seinem Verein gegeben, die er mit der Leitung unserer Partie hätte betrauen können ‒ es hätte nicht unbedingt ein aktiver Spieler der Zweiten Heistmer Herren, die nun einmal unser direkter Rivale sind, sein müssen. Denn klar ist, dass Wilstermann mit dieser Ansetzung auch Schwarz selbst keinen Gefallen getan hat.“
Zellmer, der sich direkt nach dem Abpfiff auf den Weg nach Erfurt zu einer beruflichen Fortbildung machte, stellte allerdings auch klar: „Wir hätten trotzdem gewinnen können ‒ genügend Chancen waren vorhanden.“ Im ersten Durchgang liefen die Haseldorfer Malte Dombeck, Joris Justin Lüchau und Wrage in einer Szene zu dritt auf SVH-Keeper Lukas Fleischer zu und trafen nicht. Bei der bereits erwähnten Abseitssituation hätte Wrage freistehend aus Nahdistanz auch einfach selbst schießen können, dann wäre es definitiv kein Abseits gewesen. Und kurz darauf haderten die Haseldorfer erneut mit dem Referee, als dieser Dombeck wegen Abseits zurückpfiff, obwohl der Stürmer aus der Tiefe des Raumes gestartet war und nur Lüchau, der passiv blieb, im Abseits stand. „Die zweite Halbzeit ist dann sehr ausgeglichen verlaufen“, sagte Zellmer, dessen Team nach dem zweiten Unentschieden dieser Saison weiterhin Tabellen-Zweiter ist. Hörnerkirchen II blieb Rang-Sechster.