
Wie SportNord bereits berichtete, nahm der Hamburger Fußball-Verband eine durchaus überraschende Neueinteilung der vier Bezirksliga-Staffeln für die kommende Saison vor (siehe unten stehenden Link). Fünf Teams waren besonders empört: Bei Blau-Weiß 96 Schenefeld, Türk-Birlikspor Pinneberg, Eintracht Lokstedt, FC Alsterbrüder und VSK Blau-Weiß Ellas herrschte große Verärgerung ...
Wenn Blau-Weiß 96 Schenefeld in den letzten 25 Jahren auf Bezirks-Ebene kickte, dann immer in der West-Staffel. Nur die 96-Reserve musste in der Saison 1999/2000 in den Norden ausweichen. „Wir haben gefühlte hundert Jahre im Westen gespielt und waren sehr überrascht, als wir nun in den Norden eingeteilt wurden“, so Blau-Weiß-Obmann Andreas Wilkens, der ergänzte: „Gesondert angegeben hatten wir zunächst nicht, dass wir in die West-Staffel wollten. Wir haben nun eine E-Mail an den HFV geschickt und um eine nachträgliche Änderung gebeten.“ Dass Germania Schnelsen II und der Niendorfer TSV II, die deutlich weiter im Norden beheimatet sind als die Schenefelder, im Gegensatz zu seinem Klub in die West-Staffel kamen, kommentierte Wilkens mit dem Satz: „Es hängt wohl auch immer damit zusammen, wer beim Verband die Finger mit im Spiel hat ...“
In die West-Staffel wollte eigentlich auch Türk-Birlikspor Pinneberg, das als Vizemeister der Kreisliga 7 über die Aufstiegsrunde den Sprung in die Bezirksliga geschafft hatte. „Ich war in unserem Verein der Einzige, der davon überzeugt war, dass wir nicht in die Bezirksliga West kommen“, gab Yücel Kilicoglu, Obmann und Spieler des türkischen Klubs, zu. Kilicoglu ergänzte: „Man kann von einer Amateur-Mannschaft nicht erwarten, dass sie sonnabends von Pinneberg nach Buxtehude reist, und für fast alle Auswärtsspiele durch den Elbtunnel fährt ... Nur die Gastspiele bei meinem Ex-Klub Camlica Genclik und unserem letztjährigen Staffel-Rivalen Eintracht Lokstedt wären aus Pinneberg halbwegs gut, mit einer Fahrzeit von etwa 20 bis 30 Minuten, erreichbar.“
Beim VSK Blau-Weiß Ellas, der als Vizemeister der Kreisliga 2 wie Türk-Birlikspor über die Aufstiegsrunde den Sprung in die Bezirksliga schaffte, war man fest von einer Einteilung in die West-Staffel ausgegangen – schließlich kam der Platznachbar SC Teutonia 10 nach seinem Aufstieg 2005 auch in die Bezirksliga West. „Wir hatten die West-Staffel beantragt und uns auf schöne Platz-Derbys gegen Teutonia 10 gefreut - aber nachdem der HFV uns bereits mit dem späten Ausschluss des FC Ronahi benachteiligte und den fast schon sicheren Meistertitel entriss, sind wir nun erneut sehr enttäuscht“, so Ioannis Nikolinas. Der Zweite Vorsitzende des griechischen Klubs ergänzte: „Unser Verein hat sich in den letzten Jahren nichts zu Schulden kommen lassen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass der Verband alle ausländischen Teams in die Süd-Staffel steckt!“
Eintracht Lokstedt, das als souveräner Meister der Kreisliga 7 nach drei Jahren die Rückkehr in die Bezirksliga schaffte, hatte eigentlich die West- oder Nord-Staffel anvisiert. „Im Westen hätten wir uns wegen der vielen Rasenplätze wohl gefühlt“, so Eintracht-Coach José Cortez. Eintracht-Liga-Obmann Carlos Gomez schimpfte: „Es ist Wahnsinn, dass wir in den Süden gekommen sind. Wir gehören in die Nord- oder West-Staffel!“ Der Lokstedter Fußball-Obmann Dennis Hoffmann wandte sich bereits an den HFV: „Ich habe angefragt, ob es die Möglichkeit gibt, dass wir vielleicht noch in den Norden wechseln. Zur Not müssen wir eben in den sauren Apfel beißen und zu den meisten Auswärtsspielen durch den Elbtunnel gurken“, so Hoffmann, der zugab: „Türk-Birlikspor Pinneberg trifft die Einteilung in die Süd-Staffel sicherlich noch härter als uns.“
Der FC Alsterbrüder, der zuletzt als Meister der Kreisliga 2 den Durchmarsch aus der Kreisklasse in die Bezirksliga schaffte, wollte eigentlich in die Bezirksliga Nord kommen. „Da hätten wir reizvolle Derbys, beispielsweise gegen den Eimsbütteler TV II und HEBC, gehabt“, so FCA-Coach Jörg Richard. Nun kamen die Alsterbrüder, die ihre Heimspiele auf dem Gustav-Falke-Platz austragen, überraschend in die Bezirksliga Ost. „Wir hatten eigentlich die Nor