Bezirksliga Nord: 1:1 zwischen GWE und dem ETV


Es war ein zähes Ringen zwischen Grün-Weiss Eimsbüttel und dem Eimsbütteler TV, das am Ende keinen Gewinner sah. Von einem moralischen Sieger darf man in Bezug auf die gegen den Abstieg kämpfenden Hausherren allerdings sprechen, die über 90 Minuten mit einer engagierten Defensivleistung nur wenige brenzlige Situationen über sich ergehen lassen mussten.

Mit dem ersten vielversprechenden Angriff gelang GWE nach einer Viertelstunde die 1:0 Führung. Tim Niemeyer profitierte von einem ETV-Ballverlust nahe der Mittellinie, bediente rechts den durchstartenden Maurice Freudenthal, der sogleich in den Sechzehner eindrang und dort mit einem präzisen Schuss ins untere kurze Toreck traf.

Bis dahin und auch in der Folgezeit agierten die Spitzenreiter mit viel Ballbesitz, der aber meistens 25 Meter vor dem Tor der Hausherren mit einem verlorenen Zweikampf oder einem Fehlabspiel gegen kompakt und bissig auftretende Grün-Weisse sein Ende fand. Einfallslos, zu statisch und überwiegend ohne ansprechende Körpersprache machte es sich die Truppe von Trainer Thorsten Beyer immens schwer, den GWE-Riegel zu knacken. In der 34. Minute reagierte der extrem angefressene ETV-Coach und brachte für Linksverteidiger Lennard Henke Hamdi Sali in die Partie und stellte fortan auf Dreierkette um.

Nur drei Minuten später nahm sich dann Linksverteidiger Pascal Pantelmann endlich einmal ein Herz, setzte sich bis zum linken Eck des GWE-Fünfmeterraums durch, scheiterte dann aber mit dem ersten ETV-Torschuss überhaupt an Torwart Kristof Witt, der ins kurze Eck abtauchte und zur Ecke klären konnte. Diese wurde dann von den Gastgebern nicht weit genug aus der Box abgewehrt. Kai Schröder nahm den Ball 18 Meter vor dem Tor auf und zog diesen dann ins rechte untere Toreck zum 1:1 Ausgleich.Torwart Witt war die Sicht versperrt und hatte so keine Chance die Situation noch zu retten.

Biszur Pause tat sich in einer chancenarmen Partie nichts mehr, woran sich in der zweiten Halbzeit nichts Grundlegendes ändern sollte. Der ETV blieb dominant und machte zunächst den Eindruck, am Ende doch als Sieger hervorzugehen. Nach 55 Minuten wäre um ein Jahr dem Youngster Joshua Kouame mit einem Schuss aus acht Metern die ETV-Führung gelungen, aber der Ball strich nur um Haaresbreite am Tor vorbei. Die Hausherren blieben bei ihrer bis dahin erfolgreichen Strategie, ihren Gegenspielern auf den Füßen zu stehen und so wenig wie möglich Räume zuzulassen. Offensiv trat man nur sporadisch in Erscheinung und setzte dabei einige Nadelstiche, die aber für keine ernsthafte Gefahr beim ETV sorgte.

Als „Dauerläufer“ und Antreiber Jon Pauli nach 68 Minuten in den GWE-Strafraum drang und dort von gleich zwei Verteidigern hart attackiert wurde, reichte dies Schiedsrichter Devin Wengorz aber nicht, um auf Strafstoß zu entscheiden. Wenn sich den Gästen einmal eine Chance bot, auch einmal aus der Distanz abzuschließen, wurde dies mit brotloser Fortführung eines Dribblings sträflich vernachlässigt. Es fehlte dem Favoriten irgendwie an der letzten Durchschlagskraft und vielleicht auch am letzten Willen, das gegnerische Tor richtig anzuvisieren. Echte Torchancen blieben so aus. Ein von Kai Schröder getretener 20-Meter-Freistoß, der knapp übers GWE-Tor ging, gehörte noch zur Kategorie Gelegenheit.

Nachdem Joshua Dibbern für die Gastgeber eine Minute vor Spielende eine Rechtsflanke an die Latte des ETV-Tores gesetzt hatte, blieb dem ETV wenigstens ein Punkt. Zu wenig für die Ansprüche, aber dank des gleichzeitigen 1:1 des Verfolgers Eintracht Lokstedt beim Hoisbütteler SV blieb es bei der Zwei-Punkte-Tabellenführung.

Für die gegen den Abstieg kämpfenden Hausherren könnte der eine Zähler am Ende der Saison noch ganz wichtig sein. Das ganze Auftreten der Truppe von Trainer Dennis Griep dürfte Anlass zur Hoffnung sein, am Ende über dem Strich zu stehen.




hvp

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