Hatte der SC Sperber noch vor einer Woche einen völlig enttäuschenden Auftritt gegen UH-Adler hingelegt und dabei 1:5 verloren, zeigte sich die fast identisch auflaufende Truppe von Coach Ingo Glashoff bestens erholt. Speziell kämpferisch überzeugten die Raubvögel gegen den USC Paloma II über die kompletten 90 Minuten und belohnten sich so mit dem verdienten 4:0 gegen den bisher starken Aufsteiger.
Hätte Palomas Robin Broksch nach nur zwei Minuten, als er allein auf Torwart Daniel Göbel zulief, das Runde ins Eckige befördert wäre vermutlich alles ganz anders verlaufen. Doch Göbel verhinderte tatkräftig den frühen Rückstand des SC Sperber. Für den Keeper sollte es der Auftakt einer Klasseleistung über das gesamte Spiel gewesen sein. Fünf Minuten später zirkelte Sperbers Benjamin Baarz die erste Ecke hoch zum kurzen Pfosten, wo Marco Heydorn den Ball perfekt mit dem Kopf zum 1:0 im Paloma-Tor unterbringen konnte (7.).
Die Gäste zeigten sich davon wenig beeindruckt und drängten danach auf den Ausgleich. Nach 16 Minuten zeigte Schiedsrichter Johannes Boddin zunächst auf den Elfmeterpunkt im Strafraum des SCS, korrigierte dann aber seine Entscheidung, da Assistent Marcel Hass direkt vor dem Foulspiel eine Abseitsposition signalisiert hatte. Ein fürwahr glücklicher Moment für die Hausherren, die spätestens nach dieser Situation immer besser ins Spiel fanden und fast jeden Zweikampf für sich entschieden. So auch nach 23 Minuten, als sie den Gästen 25 Meter vor derem Tor den Ball abluchsten, selbigen durch Frank Henniger perfekt in den Lauf von Denis Witte legte, der dann links im USC-Sechzehner unvermittelt zum 2:0 ins lange Eck setzte. Gegen danach angezählt wirkende „Tauben“ sah es nach einem Sperber-Konter fast nach dem 3:0 aus, aber der Abseitspfiff des Schiedsrichters stoppte Marco Heydorn jäh vor seinem Abschluss (34.).
Nach 37 Minuten reagierte Palomas Trainer Marius Nitsch mit Umstellungen und gleich zwei Auswechslungen auf den bisherigen Auftritt seines Teams. Jan-Philipp Kainzberger und Yakub Gülaz wurden für Jakob Prodöhl und Melih Yasar ins Rennen geworfen. Kainzberger hätte es dem Coach mit seiner ersten Ballberührung um ein Haar gedankt, als er links im Sperber-Strafraum völlig frei angespielt wurde, dann aber an Torwart Daniel Göbel scheiterte (39.), der dann auch direkt vor der Pause eine gute Gelegenheit seitens Wolfgang Pesch im Keim erstickte.
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit gehörten dann auch den Gästen, die schon wenige Sekunden nach Wiederanpfiff vor dem möglichen Anschlusstreffer standen. Aber erneut blieb Torwart Göbel Sieger gegen Widersacher Wolfgang Pesch. Auch einen indirekten Freistoß aus sieben Metern konnten die Gäste nicht im Tor unterbringen (53.). Es sollte der letzte echte Warnruf an die Gastgeber gewesen sein, die danach wieder ihre Zweikampfstärke zurückgewannen und so auch offensiv gegen eine nicht immer sattelfeste USC-Abwehr deutliche Akzente zeigten. Denis Witte verpasste aus sechs Metern das 3:0 gegen einen klasse-reagierenden Torwart Jonas Köhler (66.), der schon kurz zuvor einen Schuss von Manuel Henkel aus kurzer Distanz so gerade noch parieren konnte.
Eine Minute später strebte Marco Heydorn alleine auf Köhler zu, versuchte dann aber, statt selbst zu finalisieren, auf Witte abzulegen, was aber ordentlich misslang. Das Vergeben dieser Riesenchance sollte sich aber nicht rächen, weil nun die Zeit für Kapitän Benjamin Baarz anbrach, dem ein von ihm getretener Eckball von links nach zu kurzer Abwehr wieder vor die Füße fiel und er dann aus halblinker Position zum 3:0 ins lange Eck traf (76.). Wenig später legte er sich einen Freistoß aus der gleichen Position zurecht und der Ball landete erneut an gleicher Stelle zum 4:0 im Netz (80.).
Eine völlig überflüssige Gelb/Rote Karte für Sperbers Innenverteidiger Markus Trilk wegen Ballwegschlagens trübte die Freude der Gastgeber über den Sieg ein wenig (83.), den sich die Mannschaft, in der es an diesem Abend keinen einzigen Ausfall gab, mehr als verdient hatte.
hvp