Bezirksliga Nord: Torreicher Keller-Krimi an der Schanze


Vielerorts wird behauptet, Abstiegskampf sei Abstiegskrampf und könne keinen Spaß machen – aber diejenigen, die unter den 60 Zuschauern des Keller-Krimis der Bezirksliga Nord zwischen dem Vorletzten VfL Hammonia und dem Drittletzten USC Paloma II neutral waren, dürften am Sonntagvormittag auf dem Kunstrasenplatz an der Sternschanze (hierhin war die Partie verlegt worden; SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) voll auf ihre Kosten gekommen sein.

Insgesamt elf Treffer gab es zu bestaunen, die am Ende mit 4:7 zu Gunsten der Paloma-Reserve nicht ganz gerecht verteilt waren (ein etwas knapperer Spielausgang hätte die Kräfteverhältnisse wohl besser wieder gegeben). Zunächst legten die Gäste von der Brucknerstraße einen Blitzstart hin: Thomas Rock erzielte nach Vorlage von Ole Böling das 0:1 (4.) und legte nur vier weitere Minuten später das 0:2 nach. Nuri Emini (10.) und David Pielorz (38.) glichen für die Gäste zwar zwischenzeitlich zum 2:2 aus, doch dann leistete sich VfL-Keeper Andreas Doege, der schon nach einer Viertelstunde den angeschlagenen Stamm-Torwart Hasan Biyikli ersetzen musste, eine erste Unsicherheit. Dies bestrafte Kamil Kleszcz nach Vorarbeit von Nils Müllerleile mit dem 2:3 (45.), unmittelbar danach bat Schiedsrichter Christian Dereser (von Viktoria Harburg) zum Pausen-Tee.

VfL-Coach Daniel Gehrke muss in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden haben – jedenfalls glichen die Hausherren durch Emini, der in den vergangenen Jahren noch für den Nachbarn SC Hansa 11 in der Kreisliga 2 kickte, erneut aus (54.). Der 23-Jährige Rock mit seinem dritten Treffer des Tages (76.) sowie Böling nach Vorarbeit von Ivan Lastro schienen die Gäste mit ihrem Doppelschlag, bei dem der arme Doege abermals nicht gut aussah, endgültig auf die Siegerstraße gebracht zu haben. Doch Hammonia gab sich noch nicht geschlagen und tatsächlich konnte Florian Jonas Ocker noch einmal auf 4:5 verkürzen (80.). Auch nach dem 4:6, das Torben Rüß erzielte (84.), stürmten die Hausherren mit dem Mute der Verzweiflung weiter; endgültig entschieden war die Partie somit erst, als der 26-Jährige Rüß nach Vorarbeit von Tobias Burk den imposanten 4:7-Endstand herstellte (90.).

Während USC-Coach Hansjörg Kallenbach („Das war ein offener Schlagabtausch!“) sich über den vierten Saison-Sieg, das dritte ungeschlagene Spiel in Folge und den Sprung vom drittletzten auf den elften Platz freuen konnte, trug man beim VfL Trauer. Nach 15 Hinrunden-Spieltagen stehen gerade einmal sieben Punkte auf der Habenseite – das ist, Umbruch im Sommer hin oder her, definitiv zu wenig, zumal UH-Adler, das momentan den rettenden 13. Rang belegt, bereits exakt doppelt so viele Zähler aufweist ... Für Coach Gehrke könnte es somit an der Schanze ungemütlich werden!

(JSp)

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