Der Rahlstedter SC meldete in der vergangenen Woche beim Hamburger Fußball-Verband eine Zweite Mannschaft zum Spielbetrieb im Untere-Herren-Bereich an. Endlich wieder einmal eine positive Nachricht von der Scharbeutzer Straße, wo der neue RSC-Obmann Wolf-Peter Weber den Saisonstart der Ersten Mannschaft als „absolut unbefriedigend und enttäuschend“ bezeichnet.
Weber legte auf Nachfrage von SportNord nach: „Bei dem Aufwand, den wir nach dem Abstieg aus der Landesliga betrieben haben, und allem Drum und Dran, das hier geboten wird, ist das bisher erreichte eindeutig zu wenig!“ Der Obmann hat beobachtet, dass es „spielerisch nicht läuft“ und einige Akteure „den Ball nicht einmal über zwei, drei Stationen spielen können“. Das Hauptproblem ist laut Weber jedoch die Umstellung auf die Vierer-Abwehrkette: „So eine Umstellung ist nie einfach, und die gesamte Mannschaft ist für die Defensiv-Arbeit verantwortlich – aber dass wir bereits neun Gegentreffer kassiert haben, liegt vor allem an der Kette!“
Neu-Trainer Thomas Hoffmann kann laut Weber noch ruhig arbeiten: „Es wäre etwas zu heftig, einen neuen Coach schon nach fünf Spielen an den Pranger zu stellen“, gibt der Obmann zu bedenken. Weber sagt aber auch: „Wir warten jetzt die nächsten zwei, drei Spiele ab – und wenn es dann nicht läuft, müssen wir ernsthaft über Änderungen nachdenken, denn wir können ja nicht zuschauen, wie wir in den Abstiegsstrudel hineinrutschen – denn eigentlich haben wir zum Favoritenkreis dazugehört und wollten in der Spitzengruppe mitmischen. Nun dürfen wir im Klassement aber nicht mehr nur nach oben schauen!“
Weber war am vergangenen Dienstag Zuschauer beim 4:1-Sieg des Glashütter SV beim Farmsener TV und sagt: „Die Bezirksliga Nord ist in dieser Saison sehr, sehr stark besetzt, man könnte fast von einer halben Landesliga sprechen ... Und das, was die Glashütter dabei geboten haben, war spielerisch das beste, was ich in den letzten Jahren von einem Bezirksliga-Team gesehen habe!“ Vor dem am Sonntag anstehenden Gastspiel seiner Rahlstedter beim GSV hat Weber deshalb „ein ungutes Gefühl“, er weiß aber auch: „Wir haben die Chance, gegen eine Spitzenmannschaft zu beweisen, dass wir mithalten können!“
Sollte der RSC gegen die Glashütter tatsächlich ein positives Resultat erreichen, müsse man sich, so Weber, „allerdings fragen, ob unsere Spieler ein Problem mit der Einstellung haben – denn gegen den Titelfavoriten Eimsbütteler TV haben sie ebenfalls stark gespielt, aber es dafür gegen andere Teams am nötigen Willen vermissen lassen“. Noch kann laut Weber die Saison gerettet werden: „Wir haben erst ein Mal gewonnen, aber unsere neuen Spieler müssen sich weiterentwickeln, und der Rückstand zur Spitzengruppe ist keinesfalls uneinholbar!“ Und so hofft Weber, dass es bald weitere positive Schlagzeilen von der Scharbeutzer Straße gibt ...