Bezirksliga Ost: Düneberg gewinnt Derby gegen FSV


In der Saison 2003/2004 hatte es in der Bezirksliga Ost letztmals ein Geesthachter Ortsderby gegeben. Am 26. September 2003 trennten sich der Düneberger SV und VfL Geesthacht am Silberberg mit 0:0; obwohl der VfL das Rückspiel am 21. März 2004 mit 2:1 gewann, stieg er am Saisonende als Vorletzter gemeinsam mit Schlusslicht Düneberg in die Kreisliga ab, von wo aus der VfL im Sommer 2005 sofort in die Kreisklasse durchgereicht wurde.

Im Sommer 2008 stiegen auch die Düneberger in die Kreisklasse ab, schafften aber dann nicht nur den sofortigen Wiederaufstieg, sondern sogar den Durchmarsch in die Bezirksliga, während sich der VfL im Sommer 2007 mit dem FC Geesthacht zum FSV Geesthacht 07 zusammen schloss. So war nun am achten Bezirksliga-Spieltag wieder „Derby-Zeit“ in Geesthacht, das sich damit in die Reihe der an diesem Wochenende ebenfalls stattfindenden Erstliga- (FC St. Pauli gegen Hamburger SV sowie FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund) und Zweitliga-Derbys (1. FC Union Berlin gegen Hertha BSC Berlin sowie SC Rot-Weiß Oberhausen gegen VfL Bochum) einreihte. Nicht Bundesliga-, aber mindestens Regionalliga-tauglich war die Kulisse: 420 Zuschauer hatten sich am Kunstrasenplatz am Silberberg eingefunden – wohl auch, weil die Düneberger in den letzten Wochen zahlreiche Plakate in Geesthacht und Umgebung aufgehängt und für das Nachbarschaftsduell geworben hatten.

Die 420 Zuschauer, unter ihnen auch mehrere Ordner, sahen eine Anfangsviertelstunde, in der beiden Teams das Bemühen nicht abzusprechen war, aber nichts so recht gelingen wollte. Dann fanden die Hausherren besser ins Spiel und hatten auch einige gute Chancen, die FSV-Keeper Stefan Nagler aber allesamt zunichtemachte – bis auf eine: Vier Minuten vor der Pause traf Johann Sürmeoglu zum verdienten 1:0. Bei einem Foul an Tolga Cosgun forderten die Düneberger vergeblich „Rot“ wegen Notbremse: Schiedsrichter Marco Kulawiak (vom SC Teutonia 10), der die wohl längste Anreise aller auf dem Platz Aktiven gehabt hatte, beließ es bei einer Gelben Karte für den Gäste-Verteidiger. Die nächste Aktion von Tolga Cosgun verlief aus Sicht der Düneberger erfolgreicher: Der 21-Jährige, der bereits seit 2004 beim DSV kickt, erhöhte mit seinem achten Saison-Tor auf 2:0 (63.)! War das schon die Entscheidung, oder konnten die erfahreneren Geesthachter noch einmal zurückschlagen?

DSV-Coach Burhan Öztürk, der als Aktiver sowohl für den FSV als auch den VfL Geesthacht, also beide Stammvereine des FSV, gekickt hatte, wechselte unmittelbar nach dem 2:0 den Schützen des ersten Treffers, Sürmeoglu, aus und brachte dafür mit Mustafa Akgül einen frischen Mann. FSV-Trainer Henrik Voigt hielt dagegen, indem er umstellte und André Wengorra, der zunächst eine defensivere Rolle innegehabt hatte, in die vorderste Front zog. Dieser Schachzug zahlte sich aus: Der 28-Jährige Wengorra, der einst für den FC Bergedorf 85 in der alten Oberliga Nord (sechs Spiele, ein Tor) und der Oberliga Hamburg (zehn Partien, zwei Treffer) kickte, bezwang DSV-Keeper Ugur Ergün zum 2:1 (68.). In der Schlussphase drängten die Gäste auf den Ausgleich, doch es blieb beim 2:1 für Düneberg, das mit nun 18 Punkten den zweiten Platz, zwei Zähler hinter dem Spitzenreiter TuS Aumühle, untermauerte. Der FSV (14 Punkte) rutschte vom vierten auf den sechsten Rang ab.

(JSp)

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