
Das ging schnell: Nachdem sich der akut abstiegsgefährdete West-Bezirksligist TSV Holm in der vergangenen Woche von seinem Trainerduo Bernd Bressem und Nico Plocharska trennte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), sind die TSV-Verantwortlichen auf ihrer Suche nach einem neuen Übungsleiter bereits fündig geworden; Andree Otto übernimmt zum 1. Juli das Traineramt im Waldstadion. „Es war eine glückliche Fügung, dass wir so kurz nach der Trennung von Bressem und Plocharska auf Otto zugehen und ihn verpflichten konnten“, freute sich TSV-Fußball-Abteilungsleiter Peter Schlegel, der Otto zusammen mit seinem Stellvertreter Jens Nicolai von einem Engagement in Holm überzeugen konnte. Wer Otto als Co-Trainer assistieren wird, ist noch fraglich.
Otto, der im benachbarten Wedel lebt, war jüngst beim Wedeler TSV im Jugendbereich tätig. Im Herrenbereich betreute Otto zuletzt vom Oktober 2006 bis zum März 2009 die Sportfreunde Pinneberg. Davor war der Inhaber der B-Lizenz beim FC Roland Wedel aktiv. „Ich bin sehr glücklich, dass wir Otto für uns gewinnen konnten“, so Schlegel, der den neuen Coach gegenüber SportNord in den höchsten Tönen lobte: „Er ist ein Vereinsmensch, der mit viel Herzblut dabei ist und unser Team nach vorne bringen wird ‒ unabhängig davon, ob wir in der kommenden Saison 2015/2016 in der Bezirksliga oder in der Kreisliga spielen!“ Die Wahrscheinlichkeit, dass Schlegel, der bis zum Saisonende als Interimstrainer fungiert, an Otto ein Kreisliga-Team übergeben wird, ist am vergangenen Wochenende noch größer geworden. Bereits am Freitagabend verschlechterte sich die Situation von Schlegels Team im Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksliga West, ohne eigenes Zutun der Holmer, dramatisch: Weil TuRa Harksheide II den Kellerkick beim SC Egenbüttel mit 1:0 gewann, wuchs der Holmer Rückstand auf den rettenden 13. Rang auf acht Punkte an. „Dadurch sind wir noch mehr in Zugzwang gekommen“, sagte Schlegel, zu dessen Einstand als Liga-Trainer es am Sonntag gegen den SSV Rantzau ging. „Man hat gemerkt, dass am Anfang sehr viel Schwung bei uns vorhanden war“, erkannte Schlegel, der zusammen mit Torwart-Trainer Sasa Mihajlovic an der Seitenlinie stand, eine Reaktion der Mannschaft nach dem Trainerwechsel.
Im 4-4-2-System angetreten, spielten die Holmer „in den ersten Minuten wie befreit auf“, so Schlegel, der dann aber auch „die eine oder andere Nervosität“ in den Reihen seines Teams erkannte, was zu einfachen Fehlpässen und großen Lücken führte. Dies nutzten die Gäste aus Barmstedt, um durch Tobias Thiede, der „aus abseitsverdächtiger Position“ (Schlegel) traf (28.), sowie Thorben Blöcker (40.) bis zum Seitenwechsel zwei Tore vorzulegen. „In der Pause haben wir unsere Mannschaft aufgerichtet, um zumindest noch einen Punkt holen zu können“, so Schlegel. Doch obwohl die SSV-Abwehr auf Schlegel keinesfalls einen besonders sattelfesten Eindruck machte, konnten sich die Hausherren auch im zweiten Durchgang keine klaren Torchancen erspielen. Ein von Yusuf Önegi zum 0:3 verwandelter Foulelfmeter bedeutete die endgültige Entscheidung (73.), zwei Minuten später stellte Matthias Tuleweit den 0:4-Endstand her. „Die Einstellung, mit der unsere Spieler auf den Platz gegangen sind, war gut ‒ aber dann hat sich zunehmend Resignation breitgemacht“, so Schlegel, der festgestellt hat: „Nach einer verkorksten Saison sitzt der Stachel so tief, dass es schwer ist, wieder Freude am Fußballspielen zu vermitteln!“ Bei nun weiterhin acht Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz und nur noch vier ausstehenden Partien sind die Holmer nach drei Bezirksliga-Jahren kaum noch vor dem Abstieg in die Kreisliga zu retten. Dagegen kletterte Rantzau mit dem dritten Sieg in Folge (jeweils mit vier SSV-Toren) auf den neunten Rang.