
Am 26. Juli hatte Blau-Weiß 96 Schenefeld II (Kreisklasse 5) in der Ersten Runde des Holsten-Pokals noch positiv überrascht und den klassenhöheren FC Union Tornesch II (Kreisliga 8) mit 2:1 geschlagen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Am Sonntag verabschiedete sich die 96-Reserve nun aus dem Pokal-Wettbewerb, denn im Viertrunden-Duell verlor sie bei der Dritten Mannschaft von Union Tornesch (Kreisklasse 4) mit 2:3 nach Verlängerung. Damit „rächte“ die FCU-Dritte, die vom Hamburger Fußball-Verband zunächst ebenfalls in die Kreisklasse 5 eingeteilt worden war, ihre eigene Zweite Mannschaft.
Viel wichtiger war das Erfolgserlebnis für das junge Tornescher Team aber aufgrund der Tatsache, dass es im Liga-Alltag nur einen Punkt aus den beiden vorherigen Partien geholt und nur eine der letzten vier Begegnungen gewonnen hatte. Auf dem Kunstrasenplatz im „Sportpark Torneum“, wo parallel zum Oddset-Pokal-Spiel der Ersten Tornescher Herren (2:4 gegen den SV Rugenbergen) der Ball rollte, sahen die Zuschauer eine muntere Partie, in der sich zwei ambitionierte Kreisklassen-Teams auf Augenhöhe begegneten. Nachdem die Hausherren zunächst zwei gute Chancen vergeben hatten, gingen sie in der 27. Minute in Führung: Jannek Kühl flankte schön von rechts und Arkadi Rawinski schob den Ball aus drei Metern über die Linie. Im zweiten Durchgang versäumte es die Heim-Elf, das 2:0 nachzulegen. Chancen dazu besaßen und vergaben Ergin Dilgin, Jannek Kühl und Felix Kühl. Auf der Gegenseite zeigte FCU-Keeper Max Wunderlich eine gute Parade, als die Schenefelder in der Schlussphase auf den Ausgleich drückten. In der zweiten Minute der Nachspielzeit gelang Fabian Marcel Arth aber das 1:1, so dass es in die Verlängerung ging.
Für diese wurde bei den Torneschern Thomas Koziol, der mit Rücken-Problemen eigentlich geschont werden sollte, für Dominik Dabrowski (bestritt nach langer Verletzungspause sein erstes Saisonspiel) eingewechselt ‒ und der Toptorjäger der FCU-Dritten schob nach einem langen Pass in der 103. Minute prompt zum 2:1 ins lange Eck ein. Angesichts des knappen Kaders (insgesamt mussten sie elf Ausfälle verkraften) wurde bei der Union-Dritten in der Verlängerung auch Benedikt Schramm für Dilgin, der nach einem enormen Laufpensum total entkräftet war, als Feldspieler eingewechselt. Das Besondere daran: Benedikt Schramm ist eigentlich Torwart ‒ und bestritt in dieser Saison noch kein einziges Spiel, weil er in Hannover studiert. Als Thomas Koziol nach einer schönen Kombination einen Torschuss abfeuerte und 96-Torwart Felix Hamelau den Ball hoch nach vorne abprallen ließ, war es dann ausgerechnet Benedikt Schramm, der einlief und den Ball aus fünf Metern zum 3:1 ins Netz köpfte (114. Minute). Anschließend konnte der Schenefelder Maik Wegner nur noch zum 3:2-Endstand verkürzen (117.). Damit zog die Union-Dritte erstmals überhaupt ins Holsten-Pokal-Achtelfinale ein.