
Am 4. August hatte der TSC Wellingsbüttel II (Kreisliga 6) in der Zweiten Runde des II. Liga-Pokals beim Ahrensburger TSV II (Neuling in der Kreisklasse 9) mit 2:3 verloren. Auf dem Ahrensburger Stormarnplatz war es dabei nicht gerade friedlich zugegangen, wie der Spielbericht, den ATSV-Trainer Jan Fricke bei SportNord veröffentlichte (siehe unten stehenden Link), erahnen lässt. Anschließend legten die Wellingsbütteler Protest gegen die Spielwertung ein.
Dabei berief sich „Welle“ darauf, dass der Ahrensburger Doppel-Torschütze Tobias Krüger nicht spielberechtigt gewesen sei. Tatsächlich wertete der Hamburger Fußball-Verband das Pokal-Spiel nun in einen 3:0-Sieg für Wellingsbüttel II um – und Bennet Hinz, nach einer einjährigen Pause seit Juli 2010 wieder Trainer der TSC-Reserve, konnte sich dadurch sogar über das kampflose Vordringen in die Vierte Runde freuen, da der Sieger des Duells Ahrensburg II gegen Wellingsbüttel II für die Dritte Runde ein Freilos gezogen hatte. Der HFV gab dem TSC-Protest statt, weil er zu der Erkenntnis gelangte, dass Krüger am 3. August, als die Erste Mannschaft der Ahrensburger (Absteiger in die Kreisklasse 7) in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals eine 1:10-Klatsche gegen den Hansa-Landesligisten SC VW Billstedt 04 kassierte, mitgewirkt hätte.
Coach Fricke, bis zum April 2010 beim VSG Stapelfeld (Kreisliga 5) und seit Juli bei Ahrensburg II tätig, beteuerte auf Nachfrage von SportNord allerdings: „Der Spieler Tobias Krüger stand beim Spiel gegen Vorwärts-Wacker zwar im 18er-Kader unserer Ersten Mannschaft, ist aber definitiv nicht eingesetzt worden!“ Da im von Schiedsrichter Frank Schnehagen (vom SC Poppenbüttel) ausgefüllten Spielberichtsbogen hinter dem Namen von Tobias Krüger ein Kreuz war, schenkte der HFV den Ahrensburger Beteuerungen aber keinen Glauben. „Uns hat der Wellingsbütteler Protest vollkommen überraschend getroffen. Wir haben nichts verkehrt gemacht, denn wir haben uns intern abgesprochen und unser Liga-Trainer Wolfgang Müller weiß, wen er eingesetzt hat und wen nicht“, so Fricke, der verärgert befand: „Wir sind Opfer von einem falschen Eintrag geworden!“
Die Ahrensburger legten keine Widerspruch gegen die Umwertung ein. Fricke sagte: „Natürlich hätten wir nach dem Abpfiff kontrollieren können, welche Akteure der Schiedsrichter im Spielberichtsbogen angekreuzt hat – aber wer macht das schon?“ Das Pokal-Aus am „Grünen Tisch“ empfindet Fricke als „sehr, sehr bitter“, zumal erstmals überhaupt eine Zweite Mannschaft der Schlossstädter den Sprung in die Vierte Runde des Pokal-Wettbewerbs geschafft hätte. An die Wellingsbütteler gerichtet sagte Fricke: „Wir haben sie sportlich geschlagen und ich hätte an ihrer Stelle wohl keinen Protest eingelegt!“ Angesichts der hitzigen Atmosphäre, die beim Pokal-Duell herrschte, vermutete Fricke abschließend: „Zwischen Welle und dem ATSV geht es wohl schon länger hoch her – verbal war es damals unterste Schublade, und nun haben sie uns sicher gerne noch einmal eins ausgewischt ...“
(JSp)