
Die „unendliche Geschichte“ um den 9:2-Sieg, den der Störtebeker SV am 16. August 2009 gegen den SC Bosna errungen hatte, hat nun ein kurioses Ende gefunden. Zur Erinnerung: Zunächst hatte Bosna mit seinem Protest gegen die Spielwertung Erfolg gehabt und vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes die Umwertung in einen 3:0-Sieg erreicht, da die „Piraten“ mit Sascha Neubert einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hatten.
Doch das HFV-Verbandsgericht nahm diese Umwertung nach einem Störtebeker-Einspruch zurück, weil wohl auch bei Bosna ein nicht spielberechtigter Akteur mitgewirkt haben soll (SportNord berichtete jeweils ausführlich). Mitte November 2009 hatte der Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes dann entschieden, dass die Partie sowohl für Bosna als auch für Störtebeker als 0:3-Niederlage zu werten ist. Chodura und sein Rechtsanwalt Holger Rochow hatten daraufhin bei SportNord angekündigt, Protest gegen die 0:3-Wertung einzulegen (siehe unten verlinkten Bericht). Doch nun musste Chodura zugeben: „Weil Herr Rochow nicht in Hamburg weilte, konnte er das Protestschreiben nicht rechtzeitig beim HFV abgeben. Und während ich beruflich auch nicht in Hamburg war, war leider kein anderer Verantwortlicher unseres Vereins in der Lage, die Unterlagen in Harburg in Herrn Rochows Büro abzuholen und nach Jenfeld zum Verband zu bringen!“ So wird es also zu keiner weiteren Verhandlung vor dem HFV-Verbandsgericht kommen: „Wir müssen die 0:3-Pleite nun leider akzeptieren und hoffen, dass uns diese drei Punkte am Ende nicht fehlen“, so Chodura.
Der Ärger über die Bosna-Partie auf der einen Seite, die Freude über zwei Neuzugänge auf der anderen Seite: „Wir haben Maksim Alilujev und Clement Gyan vom Oststeinbeker SV verpflichtet“, berichtete Chodura. Stürmer Alilujev (27) war im Sommer 2009 aus seiner litauischen Heimat vom Erstligisten FK Glestum zum OSV gewechselt, wo er jedoch in nur vier Oberliga-Teileinsätzen torlos blieb. Abwehrmann Gyan (26), der gut mit OSV-Verteidiger Jeremy Boakye (29) befreundet ist, kam bei Oststeinbek zuletzt nur in der Zweiten Mannschaft in der Kreisliga 3 zum Einsatz. „Alilujev wird eine Bereicherung für uns sein und viele Tore schießen, und Gyan konnte sich zwar in der Oberliga nicht durchsetzen, wird aber für uns auf jeden Fall eine Verstärkung sein“, stellte Chodura klar. Während dem SSV die Spieler-Pässe von Alilujev und Gyan bereits vorliegen, ist die Verpflichtung von zwei weiteren Neuzugängen noch nicht ganz sicher: „Ein ehemaliger Verbandsliga-Spieler vom VfL 93, der im Mittelfeld eingesetzt werden kann, und ein 19-Jähriger, den er mitgebracht hat, haben bereits mehrmals bei uns mit trainiert – ich hoffe, dass beide zu uns kommen“, betonte Chodura.
Freuen kann man sich bei Störtebeker auch darüber, dass Mittelfeldmann Lawrence Adusei-Gyamfi (27) seinen Bänderriss auskuriert hat. „Er steht uns für die Pflichtspiele wieder zur Verfügung, so dass wir ihm Vergleich zu den letzten Hinrunden-Spielen mit einem deutlich stärkeren Team in die Restrunde starten werden“, ist Chodura zuversichtlich, dass der Durchmarsch in die Bezirksliga noch gelingen kann. In der Kreisliga 2 liegen die „Piraten“ als Tabellen-Vierter zwölf Zähler hinter dem Spitzenreiter SC Hansa 11; der Rückstand auf den zweitplatzierten FC St. Pauli II beträgt aber nur vier Zähler. Erstmals ernst wird es im neuen Jahr für Störtebeker bereits am Sonntag, 31. Januar, wenn zum Viertrunden-Duell des Oddset-Pokals der Titelverteidiger und Hamburger Oberligist SC Concordia empfangen wird. Am Sonntag, 7. Februar, geht es im Nachholspiel bei Altona 93 II erstmals wieder um Kreisliga-Punkte.
(JSp)