
Spielertrainer Fabio Trama hatte seinem TuS Hasloh die Taktik, tief zu stehen und auf Konter zu setzen, verordnet ‒ und diese ging am Sonntag im Kreisliga-Spiel beim Heidgrabener SV auch auf, denn die Hasloher erreichten ein respektables 2:2-Unentschieden beim favorisierten „kleinen HSV“, dessen Spieler und Verantwortliche mehrmals mit Schiedsrichter Thorsten Mundt (TSV Eppendorf/Groß-Borstel 08) haderten. Das Verletzungspech suchte die Heidgrabener ein weiteres Mal heim, als ihr Keeper Leon Sorgenfrei beim Warmmachen mit der Torlatte kollidierte und sich den Daumen brach.
Der deshalb in das Gehäuse gerückte Krystof Barth bewahrte sein Team in der elften Minute vor einem frühen Rückstand. Fünf Zeigerumdrehungen später gingen die Hausherren dann sogar in Führung: Dennis Lebedinski setzte gegen den Hasloher Dennis Krumfuß zweimal gut nach und passte zu Fabian Doell, der noch einmal querlegte zu Jan-Philip Bätz der den Ball am langen Pfosten mit der Innenseite seines Fußes zum 1:0 einschob. Doch wie gewonnen, so zerronnen: Nach einem unnötigen Querpass verwirkten die Heidgrabener einen Freistoß, den Trama vom rechten Strafraumeck aus flach durch die Abwehrmauer des „kleinen HSV“, die sich öffnete, via Innenpfosten zum 1:1 in das kurze Eck schoss (22. Minute).
Nach einer weiteren Rettungstat von Barth (28.) haderten die Heidgrabener erstmals mit Mundt, der ihnen das erneute Führungstor verwehrte: Philippe Schümann hatte sich nach Doells Diagonalpass links durchgesetzt und dann quergespielt zu Timo Badermann, der am langen Pfosten einen Torschuss abgab, bei dem der Ball seiner Ansicht nach „die Linie überquert hatte, bevor ihn ein Hasloher wegschlug“ ‒ doch Mundt entschied auf Weiterspielen (30.). Schümann war erneut im Pech, als er sich links gut gegen drei Gäste-Akteure durchgesetzt und das kurze Eck anvisiert hatte, der Ball aber vom Innenpfosten ins Feld zurücksprang (36.). Auf der Gegenseite haderten die Hasloher mit dem Schiedsrichter-Gespann, als Jan Buck nach einem Freistoß von Marco Lindner traf, aber das Tor wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht zählte.
Kurz nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste in Führung: HSV-Kapitän Doell rief „Leo“ und ging zum Ball, was aber auch sein Mitspieler Jan Hansen tat ‒ so war TuS-Stürmer Lindner der lachende Dritte, der Barth umkurvte und zum 1:2 traf (47.). Bis zur 60. Minute waren die Hasloher dem dritten Treffer näher als die Hausherren dem Ausgleich. Erst in der letzten halben Stunde rannten die Heidgrabener an und als Lebedinski von links in den Strafraum passte, wurde Schümann bei der Ballannahme von Jan-Niklas Schmittberger gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Schümann selbst flach links zum 2:2, TuS-Torwart Lars Buck war in die andere Ecke gesprungen (75.). Als Schümann kurz vor Ultimo noch einmal im Strafraum gefoult wurde („Der Schlag war deutlich zu hören“, so HSV-Coach Ove Hinrichsen), entschied Mundt jedoch auf Weiterspielen.
Unter dem Strich ging das Unentschieden in Ordnung. „Ich kann meiner Mannschaft den nötigen Willen nicht absprechen ‒ aber wir haben uns über 90 Minuten zu viele Annahme- und Passfehler geleistet“, urteilte Hinrichsen, der in Barth den „besten Heidgrabener“ gesehen hatte. Nach drei sieglosen Spielen liegen die Heidgrabener auf dem siebten Platz und Hinrichsen wusste: „Diese Partie hätten wir gewinnen müssen, wenn wir in der Kreisliga 8 oben mitspielen wollen.“ Die Hasloher sind als Tabellen-Neunter (acht Zähler) im Soll.