Der 3:0-Sieg, den der TuS Holstein Quickborn am Sonntag gegen den TV Haseldorf feierte, entspricht dem Ergebnis, was erwartet werden kann, wenn der Tabellen-Vierte gegen das Schlusslicht spielt. Laut TVH-Trainer Ralf Huckfeldt entsprach dieses Resultat aber keinesfalls dem Spielverlauf: „Die erste Halbzeit war spielerisch unser bester Auftritt in den letzten Monaten ‒ und wir hatten sehr viele sehr gute Torchancen!“ Jan Henrik Sötebehr mit einem viel zu laschen Kopfball (2.) sowie Dominique Abratis (8.), Malte Dombeck (19.) und Martin Krohn (32.), die jeweils vorbei zielten, verpassten es jedoch, für die Gäste, die mit ihrem letzten Aufgebot in die Eulenstadt gereist waren, zu treffen. Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter der Fußball-Abteilung des TuS Holstein, räumte ein, dass es „zehn Minuten gedauert“ habe, bis die Quickborner, die zuvor zweimal verloren hatten, „wieder Sicherheit in ihr Spiel bekamen“. Dann spielten sich die Hausherren aber laut Fikret Yilmaz immer wieder gute Torchancen heraus.
Als Gäste-Keeper Florian Schuldt eine Flanke, die die Quickborner aus dem linken Halbfeld über die Haseldorfer Abwehr hinweg geschlagen hatten, falsch einschätzte und nicht mitspielte, konnte Fatih Demirbag am langen Pfosten freistehend aus vier Metern zum 1:0 einköpfen (14.). Anschließend ließen auch die Hausherren, die Huckfeldt „spielerisch stärker erwartet hätte“, einige gute Gelegenheiten ungenutzt verstreichen: Marco Lindner, Daniel Owusu Agyei und Demirbag hatten jeweils kein Zielwasser getrunken. So hätten die Gäste kurz nach dem Seitenwechsel beinahe ausgeglichen, aber Dombeck traf nur den Pfosten. „Wir haben danach weiter unser Pressing aufgezogen, während Haseldorf auf Konter gesetzt hat“, berichtete Fikret Yilmaz. Nach einem Missverständnis zwischen den beiden Gäste-Akteuren Joris Justin Lüchau und Martin Krohn fiel der Ball Lindner auf den linken Fuß; der TuS-Torjäger kam frei zum Schuss und es stand 2:0 (57.). „Danach fehlte uns der nötige Glaube daran, noch die Wende schaffen zu können“, räumte Huckfeldt ein. In der 87. Minute trugen die Eulenstädter noch einen schönen Spielzug vor: Nach einer herrlichen Kopfball-Stafette war es TuS-Kapitän Carsten Grahn, der aus Nahdistanz zum 3:0-Endstand einnickte.
„Kurz danach war Schluss und wir haben verdient mit 3:0 gewonnen“, sagte Fikret Yilmaz. Schiedsrichter Hasan Olgun (von TBS Pinneberg) handelte sich noch eine „Rüge“ von Huckfeldt ein, als er „eine rüde Notbremse eines Quickborners an Dombeck nicht ahndete“, wie der TVH-Trainer es ausdrückte. Fikret Yilmaz urteilte abschließend: „Nach zuvor zwei Niederlagen haben wir den ersehnten Sieg eingefahren, um nicht ganz aus der Spitzengruppe herauszufallen und vor dem Derby beim 1. FC Quickborn noch einmal Selbstvertrauen zu tanken. Nun sind wir alle gespannt auf das Stadt-Duell ‒ wenn wir gewinnen, wären wir weiterhin in der Spitzengruppe dabei, und das wollen die Jungs auch!“ Als Rang-Vierter liegt der TuS Holstein aktuell sieben Punkte hinter dem SC Pinneberg und dem FCQ, die das Führungsduo der Kreisliga 8 bilden. Am anderen Ende des Klassements haben die Haseldorfer bei nur noch vier ausstehenden Partien zwölf Punkte Rückstand auf den Tabellen-13. Moorreger SV, der zudem eine um 20 (!) Treffer bessere Tordifferenz aufweist. „Das war es für uns“, weiß Huckfeldt, dass der Abstieg in die Kreisklasse nun endgültig traurige Gewissheit ist.