
Kaum glaubhaft, aber wahr. Der SC Sperber, der seine letzten fünf Begegnungen allesamt verlor und so wieder mit in den Abstiegssog gezogen wurde, schlug den Tabellenprimus VfL 93 in einem Nachholspiel mit 4:2.
Der VfL 93 hätte sich mit einem Sieg drei Zähler vom punktgleichen USC Paloma absetzen können und einen gewaltigen Schritt in Richtung Aufstieg machen können. Nach der verdienten Niederlage bleibt der VfL 93 zwar noch auf Platz Eins. Das aber nur durch das bessere Torverhältnis gegenüber Paloma. Am kommenden Freitag, 24. April, kommt es nun am viertletzten Spieltag zum Schowdown zwischen Paloma und dem VfL 93. Und das am Barmbeker Schützenhof, wo sich Paloma vor wenigen Tagen gegen den SC Victoria ins Finale um den Oddset-Pokal gespielt hatte.
Mit einem Paukenschlag ging’s los. Keine zwei Minuten waren vor knapp 200 Zuschauern im Sport-Duwe-Stadion gespielt, als die Gäste-Abwehr eine Rechtsflanke von Mathias Bach verstolperten und Nikolas Sideris ungehindert aus wenigen Metern zum 1:0 enschoss. In der Folge tat sich der Spitzenreiter vom Borgweg gegen gut gegen den Ball arbeitende Raubvögel schwer. Doch nach 16 Minuten entschied Schiedsrichter Johannes Meyer-Lindenberg nach einem vermeintlichen Foulspiel von Benjamin Baarz an Stefan Winkel auf Strafstoß für den VfL 93. Eine fragwürdige Auslegung! Ata Yamrali konnte aber die große Chance nicht nutzen. Sein Elfer wurde Beute von Sperbers Schlussmann Daniel Göbel.
Was folgte waren intensiv geführte Zweikämpfe zwischen den Strafräumen. Dem VfL 93 fiel herzlich wenig ein, bis dann Michael Scholtan doch der 1:1 Ausgleich gelang (28.), nachdem Sperbers Abwehrversuch aus dem Strafraum hinaus zu kurz geraten war.
Dieses Tor entfachte überraschenderweise nun mehr Offensivdrang des SC Sperber, der nach 36 Minuten wieder mit 2:1 in Führung ging. Wieder war Sideris zur Stelle. Diesmal nach einem hart getretenen Freistoß von Mathias Pornhagen. Selbiger sah kurz darauf die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels (42.). Eine sehr harte, aber vertretbare Entscheidung.
Nach der Pause waren fünf Minuten gespielt, als Olufemi Smith am Strafraumrand nur noch Sperbers Keeper Göbel vor sich hatte, aber den Ball nicht an selbigem vorbeibekam. Auf der anderen Seite konnte Daniel Maaßen Gäste-Torwart Christian Hillmer mit einem 22-Meter-Schuss nicht erschrecken (54.). Sperbers bärenstarker Innenverteidiger Daniel Cvjetkovic rettete nach einer Flanke von Wimkel so gerade noch vor dem heranstürmenden Michael Scholtan zur Ecke (62.). Dem SC Sperber war die Unterzahl kaum anzumerken. Die Defensivarbeit gelang gut, genau wie dem gerade eingewechselten Bennet Giesel der dritte Streich der Raubvögel. Sideris hatte dem kleinen Techniker den Ball in den Lauf gespielt. Giesel zog trocken ab und traf zum 3:1 (67.). Die Freude der Hausherren wehrte jedoch nur kurz.
Hauke Brückner, von Stefan Winkel angespielt, ließ sich die Chance zum erneuten Anschlusstreffer nicht nehmen (69.). Was folgte, war Druck der Gäste, häufig aber zu unkonzentriert abgeschlossen. So acu hvon Michael Scholtan, der nach 73 Minuten, gut positioniert, aus 12 Metern neben das Tor schoss und kurz darauf an Schlussmann Göbel scheiterte (76.). . Sperber blieb durch Konter gefährlich. Stefan Suermann sah sich schon als Schütze des 4:2, doch sein Schuss traf nur den rechten Außenpfosten (79.). Spannung bis zuletzt. Smith mit Direktabnahme nach Brückner-Flanke auf die Latte (82.). Winkel sah in der 88. Minute nach „Schwalbe“ Gelb-Rot.
Den Schlusspunkt setzte dann ein Konter des SC Sperber,dessen letzte Station nach Zuspiel von Andre Ziller Sturmspitze Stefan Suermann war, der an Torwart Hillmer vorbeilief und zum 4:2 Endstand vollendete.
Für Sperber waren es drei ungemein wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, der nun immer wahrscheinlicher wird. Für den VfL 93 ist noch alles drin, auch wenn er den ersten Matchball ein wenig fahrlässig vergab.
hvp