
Wie SportNord bereits berichtete, trennte sich der TuS Hamburg, der in der Landesliga Hansa momentan Schlusslicht ist, am Montagabend von seinem Chefcoach Thorsten Beyer und Co-Trainer Ingo Hehl (siehe unten verlinktes Interview mit TuS-Liga-Managerin Katja Gehrmann). Nun gab SportNord auch Beyer, der erst vor Jahresfrist am Gesundbrunnen das Traineramt von Alfred Gerdts übernommen hatte, Gelegenheit, seine Sichtweise zu erläutern ...
SportNord: Hatten Sie nach dem schlechten Saisonstart mit Ihrer Entlassung gerechnet, oder waren Sie davon überrascht?
Thorsten Beyer: „Ich war schon sehr überrascht. Am Montagabend erhielt ich einen Anruf des Zweiten Vorsitzenden, der mir kurz mitteilte, er habe eine schlechte Nachricht für mich, die beinhaltete, dass man sich umgehend von mir trennen wolle und das so auch zu akzeptieren sei. Leider wurde mit mir nicht vorher darüber gesprochen und nach der gerade erfolgten Rückmeldung von einem meiner Spieler, der perplex die Nachricht im Internet gelesen hatte, bin ich davon überzeugt, dass auch mit der Mannschaft nicht kommuniziert wurde. Und von den TuS-Offiziellen hatte ich leider auch keinerlei Vorwarnung erhalten.“
SportNord: Gab es denn keine Anzeichen, die auf eine Trennung hindeuteten?
Beyer: „Im Klub-Lokal herrschte zwar kürzlich eine etwas merkwürdige Stimmung mir gegenüber, aber dies habe ich natürlich nicht mit der fachlich-sportlichen Seite in Verbindung gebracht ...“
SportNord: Gab es denn zwischen der Vereinsführung und Ihnen einen regelmäßigen Austausch?
Beyer: „Seit dem Trainingsauftakt haben bis heute mit mir über die sportliche Situation keinerlei analytischen Gespräche stattgefunden. Es liegt mir fern, in irgendeiner Art und Weise schmutzige Wäsche zu waschen. Ich bin jedoch der Meinung, dass es beim TuS Hamburg im Bereich Kommunikation Verbesserungspotential gibt. Und ein gewisses Maß menschlicher Enttäuschung meinerseits dürfte verständlich sein!“
SportNord: Die Liga-Managerin Katja Gehrmann sagte bei SportNord, dass die Mannschaft zu besseren Leistungen imstande sein müsse. Wie sehen Sie das?
Beyer: „Von vielen war zu hören, wir müssten aufgrund der getätigten Neuverpflichtungen in der Landesliga weiter vorne mitspielen. Doch mit Neuzugängen aus der Bezirksliga rockt man nun nicht gleich die Landesliga auf, besonders nicht nach so kurzer Zeit. Insofern konnte ich diese Erwartungshaltung auch der Mannschaft gegenüber nicht verstehen oder vertreten!“
Interview: Henning von Pawel